Tote bei Selbstmordanschlag in syrischer Kirche
Bei einem Selbstmordanschlag in einer christlichen Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mindestens 22 Gläubige ums Leben gekommen. Weitere 59 Menschen erlitten bei der Explosion in der Mar-Elias-Kirche Verletzungen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf das syrische Gesundheitsministerium.
Nach Darstellung des syrischen Innenministeriums drang der Attentäter unter Abgabe von Schüssen in die Kirche im Christenviertel Al-Duwaila ein. Dann habe er sich während der Sonntagsmesse selbst in die Luft gesprengt. Das Ministerium rechnete ihn der islamistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu.
Vermehrte Gewalt gegen Christen
Augenzeugen gaben an, eine laute Explosion gehört zu haben. Anschließend hörten sie Schreie und sahen Menschen mit blutverschmierten Gesichtern durch die Straßen laufen.
Vor dem Bürgerkrieg, der 2015 begann, betrug der Anteil der Christen an der syrischen Bevölkerung acht bis zehn Prozent. Heute leben noch 300.000 bis 700.000 Christen in dem mehrheitlich muslimischen Land. Fundamentalistische Islamisten gingen nach 2015 immer wieder mit äußerster Gewalt gegen christliche Gläubige und ihre Gotteshäuser vor. Auch der Stadtteil Al-Duwaila war in den letzten Jahren häufig Ziel von Anschlägen.

Die EU hat den Angriff auf eine Kirche in Damaskus entschieden verurteilt. Ein Pressesprecher der EU-Kommission in Brüssel bezeichnete die Tat am Montag als "heimtückische und feige Gewalt gegen Christen" und zugleich gegen alle Syrer.
EU will den IS dauerhaft besiegen
Es sei "nötig, die Bemühungen gegen die Terrorbedrohung zu verstärken" und sicherzustellen, dass der Islamische Staat und andere Terrororganisationen dauerhaft besiegt würden. Die EU unterstütze sämtliche Unternehmungen der syrischen Übergangsregierung, um die Sicherheit aller Syrer zu gewährleisten. Dabei dürfe es keine Diskriminierung auf Grundlage ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit geben, so der Sprecher.