Nach Venedig: Jetzt denkt auch Schweizer Bergort über Eintrittsgebühr für Tagestouristen nach

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Nach dem Vorbild von Venedig könnte auch Zermatt eine Gebühr für Tagestouristen einführen, um dem Massentourismus entgegenzuwirken und nachhaltige Projekte zu fördern.

Massentourismus ist ein Phänomen, das weltweit sehr viele Reiseziele betrifft. Venedig, eines der meistbesuchten Ziele Europas, hat bereits Maßnahmen ergriffen, indem es eine Gebühr für Tagestouristen eingeführt hat, um die Besucherströme zu regulieren und die Stadt zu entlasten. Im kommenden Jahr soll die Gebühr sogar erhöht werden. Dieses Modell scheint nun auch in der Schweiz Anklang zu finden, speziell in Zermatt, einem der bekanntesten Touristenorte im Kanton Wallis.

Über zwölf Euro Eintritt für Zermatt stehen zur Debatte

Zermatt in der Schweiz
Zermatt ist das Ziel vieler Skifahrer und Wanderer. © Depositphotos/Imago

Wie das Schweizer Fernsehen SRF berichtet, wird in Zermatt die Einführung einer Gebühr für Tagestouristen in Betracht gezogen. Dies wurde auf einem Workshop der Gemeinde- und Tourismusbehörde diskutiert, mit dem Ziel, jene Touristen zur Kasse zu bitten, die keine Übernachtungseinnahmen generieren. Die geplante Gebühr soll zwölf Franken (circa 12,7 Euro) betragen. So hoch ist auch die Kurtaxe, die für drei Übernachtungen in Zermatt fällig wird.

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Geplant sei, die Eintrittsgebühr über eine spezielle App abzurechnen. Der Erlös soll direkt in den Nachhaltigkeitsfonds der Gemeinde fließen. Das Ziel sei aber auch, Gäste auf diese Weise dazu zu bringen, mehr Zeit in Zermatt zu verbringen. Ausgenommen seien Lieferanten und Handwerker sowie Personen, die Einheimische besuchen. Dies soll sicherstellen, dass die Abgabe gezielt von jenen Touristen erhoben wird, die tatsächlich nur kurzfristig in Zermatt verweilen und somit weniger zur lokalen Wirtschaft beitragen.

Bürger von Touristenandrang zunehmend genervt

Die Unzufriedenheit der Einheimischen sei ein wesentlicher Grund für die Diskussion über eine Eintrittsgebühr, hat der SRF aus dem Teilnehmerkreis des Workshops erfahren. Viele Bürger fühlen sich durch die hohe Anzahl an Besuchern, die täglich durch ihren Ort strömen, zunehmend belastet. Wie weit die Diskussionen schon fortgeschritten ist, wollte dem Sender jedoch niemand mitteilen. Ein Sprecher von Zermatt-Tourismus bestätigte lediglich, dass verschiedene Maßnahmen zur Regulierung des Touristenstroms geprüft würden.

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