Lebensgefahr: Vhs-Seminar- und Vereinshaus in Zorneding gesperrt
Vhs und Zornedinger Vereine können das Haus in der Lärchenstraße 29 nicht mehr nutzen. Bei der routinemäßigen Statik-Untersuchung wurden gravierende Mängel festgestellt.
Zorneding – Schreck in Zorneding: Mit sofortiger Wirkung musste am Donnerstag, 22. Mai, das Gebäude in der Lärchenstraße 29 aus statischen und sicherheitstechnischen Aspekten geschlossen werden. Das Haus darf ab sofort nicht mehr betreten werden, daher wurde auch umgehend der Schließzylinder des Eingangs ausgetauscht. Betroffen sind 40 Kurse der Volkshochschule sowie mehrere Zornedinger Vereine.
„Eine Standardmaßnahme“ war laut Bürgermeister Piet Mayr (CSU) die turnusgemäße statische Überprüfung, die am Donnerstagvormittag stattgefunden hatte – mit fatalem Ergebnis. Denn kurz darauf informierte der Gutachter den Bürgermeister, dass er das Gebäude wegen akuter Gefahr sofort gesperrt habe. „Das schriftliche Gutachten steht noch aus, daher weiß ich noch nichts Näheres“, sagte Mayr gegenüber der Ebersberger Zeitung. Zumindest so viel wurde deutlich: Die Tragfähigkeit des Gebäudes sei nicht mehr gegeben.
Tafel und Kinderhort sind nicht betroffen
Noch am Mittwochabend hatten in dem Haus mehrere Sportkurse stattgefunden. Denn dort ist vorrangig die Volkshochschule untergebracht. Aber auch Vereine, die früher im Zornedinger Haus der Vereine angesiedelt waren, das schon länger nicht mehr benutzbar ist (wir berichteten), treffen sich regelmäßig in der Lärchenstraße und haben dort ihre Lagerräume. Die gute Nachricht: Weder die Zornedinger Tafel noch der Denk mit-Kinderhort sind derzeit akut betroffen.
Sie sind in den Hausnummern Lärchenstraße 31 und 33 des dreiteiligen, zusammenhängenden Gebäudes untergebracht. Und auch der Keller der Hausnummer 29, der vom Roten Kreuz genutzt wird, ist noch nutzbar.
Kursabsagen drohen
Wie es weitergeht, ist momentan unklar: „Kursräume wachsen nicht auf den Bäumen“, seufzt Vhs-Leiter Helmut Ertel, der als Sofortmaßnahme sämtliche Teilnehmer seiner Kurse informierte. Die Kurse müssen für das laufende und eventuell auch für das nächste Semester abgesagt werden. Auf diese Nachricht erhielt Ertel teilweise bitterböse Reaktionen, für die er kein Verständnis hat: „Wäre es den Leuten lieber, ich würde sie unter Lebensgefahr da rein lassen?“, fragt er kopfschüttelnd.
Nächste Woche soll eine Krisensitzung mit Gemeinde und Volkshochschule stattfinden, „aber zum jetzigen Zeitpunkt kann ich leider noch nichts Genaueres sagen“, bedauert Mayr. „Aber soviel ist klar: Wir müssen improvisieren.“