Katastrophenfall gilt auch am heutigen Dienstag noch

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Feuerwehrmänner pumpten gestern das Wasser aus den Kellern in Becken. Danach kam alles in den Ölabscheider. © hab

Nach dem Hochwasser: Aufräumarbeiten sind in vollem Gange – Pegelstände stagnieren – Trinkwasserqualität ist gut

Landkreis – Im Landkreis Dachau gilt nach wie vor der Katastrophenfall. Er werde abervermutlich am Dienstagabend aufgehiben, wie Landratsamts-Sprecherin Sina Török am Montag mitteilte. Seit den frühen Morgenstunden des Montags sind die Einsatzkräfte der Feuerwehren, des THW und des BRK im Landkreis Dachau wieder im Einsatz. Zwei zusätzliche Ölwehrkontingente aus den Landkreisen Rosenheim und München unterstützen die lokalen Kräfte mit weiteren 100 Einsatzkräften und spezialisierten Gerätschaften bei der Spezialaufgabe Ölwehr, wie das Landratsamt in einer Presseerklärung mitteilte. Der Schwerpunkt der Einsätze habe am Montag auf der Schadensbeseitigung gelegen, sofern die Pegelstände dies bereits zulassen. Teilweise seien die Pegel jedoch noch immer zu hoch, sodass ein Leerpumpen von Kellern und Tiefgaragen noch nicht überall möglich ist; insbesondere im Gemeindegebiet Karlsfeld.

Nach Prognose des Wasserwirtschaftsamtes München kann es aufgrund des anhaltenden Niederschlags weiter zu leichten Anstiegen der Flüsse kommen. Im Landkreis Dachau stagnieren die Pegel laut Landratsamt derzeit, je nach Witterung sind sie leicht steigend. Auch das Grundwasser stagniere derzeit auf hohem Niveau. Die Strömungen in den Flüssen seien sehr gefährlich und nicht berechenbar. Die Bevölkerung werde gebeten, sich von den Wasserläufen möglichst fernzuhalten.

Das Landratsamt weist auch darauf hin, dass nach den Überflutungen Wege und Straßen unterspült sein können. Die Straßenbaulastträger sowie die Gemeinden kontrollieren die entsprechenden Bereiche in den kommenden Tagen.

Um die vom Hochwasser geschädigten Landkreisbewohnerinnen und -bewohner schnell und unbürokratisch zu unterstützen, stehen ab Dienstag alle Wertstoffhöfe außer Petershausen für die Annahme von Sperrmüll bereit (siehe Meldungen Seite 3). Für die besonders betroffenen Gebiete in Markt Indersdorf, Petershausen, Karlsfeld und Dachau-Süd arbeite die kommunale Abfallwirtschaft derzeit an einer Entsorgungsmöglichkeit vor Ort. Das Landratsamt informiert umgehend, sobald die Orte und Zeiten festgelegt sind. Der Wertstoffhof in Petershausen bleibt bis auf weiteres geschlossen. Die Kommunale Abfallwirtschaft arbeitet gemeinsam mit der Gemeinde an einer Lösung.

„Es gibt keinerlei Einschränkungen bei der gewohnt guten Trinkwasserqualität“, meldet das Landratsamt. Um die Kläranlagen im Landkreis weiter zu entlasten, werde darum gebeten, Wasser zu sparen.

In der Berufsschule in Dachau findet ab dem heutigen Dienstag wieder regulärer Unterricht statt. Notrufe erfolgen weiterhin immer über die 112. Für allgemeine Fragen steht auch weiterhin das Bürgertelefon zur Verfügung. Sie erreichen es von 8 bis 12 Uhr und bis Donnerstag auch von 14 bis 18 Uhr.

Landrat Stefan Löwl bedankt sich bei allen Helfenden und der gesamten Bevölkerung: „Die vielen Einsatzkräfte, aber auch so viele vom Hochwasser Betroffene, haben in den letzten Stunden unermüdlich gearbeitet. Auch die Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft ist ein überwältigendes Zeichen. Ich danke allen für das Miteinander und die Hilfe, die geleistet wurde und nach wie vor geleistet wird.“  

dn

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