Das russische Überwachungs- und Spionageschiff "Yantar" befindet sich nach britischen Angaben "am Rande der britischen Gewässer". Laut britischem Verteidigungsminister John Healey soll das Schiff Laserstrahlen auf Piloten gerichtet haben, während sie das Schiff beobachteten.
Die "Yantar" ist Teil der Flotte des russischen Verteidigungsministeriums und wird von der Hauptdirektion für Tiefseeforschung betrieben, einer geheimen Abteilung, die im Auftrag der russischen Marine und anderer Behörden arbeitet.
Spezialausrüstung des Schiffes kann Unterseekabel anzapfen
Das Schiff ist etwa 108 Meter lang und seit 2015 im Dienst. Die "Yantar" ist offiziell als „ozeanographisches Forschungsschiff“ klassifiziert. Ihre Spezialausrüstung kann aber Berichten zufolge Unterseekabel anzapfen oder durchtrennen und Objekte aus Tiefen von bis zu 5.500 Metern untersuchen und bergen . Das Schiff kann wahrscheinlich auch Geräte auf dem Meeresboden platzieren, die Kabel durchtrennen können, lange nachdem das Schiff weitergefahren ist.
Russland hat wiederholt behauptet, dass das Schiff für legitime maritime „Forschung“ oder „Vermessung“ eingesetzt wird. Es lässt sich allerdings ein Muster erkennen, da das Schiff regelmäßig in der Nähe kritischer Unterwasserinfrastruktur operiert. Insbesondere wird davon ausgegangen, dass die "Yantar" zur Überwachung des wichtigen britischen Netzes von Unterseekabeln eingesetzt wird, von denen etwa 60 von den Britischen Inseln ins Meer abzweigen. Darüber berichtet "The War Zone".
Wiederholte Vorfälle mit dem russischen Schiff "Yantar"
Die Verfolgung der "Yantar" ist nicht unbedingt schwierig, da ihre Position in regelmäßigen Abständen mithilfe des automatischen Identifizierungssystems (AIS) übertragen wird. Das AIS ist ein automatisches Ortungssystem. In britischen Gewässern befindet sich die Yantar nicht zum ersten Mal im Jahr 2025. Bereits im Januar war das Schiff dort gesichtet worden. Auch damals hatte Minister Healey, der diese Sichtung auch am Mittwoch erwähnte, gewarnt. "Lassen Sie mich klarstellen, dies ist ein Spionageschiff."
Schon Anfang November war das Schiff von der niederländischen Marine aus der Nordsee eskortiert worden, nachdem es dort in der Nähe kritischer Unterseekabel entdeckt worden war. Offiziell werden Schiffe wie die Yantar zu Forschungszwecken eingesetzt. Vermutet wird aber, dass sie Daten über Unterwasserinfrastruktur wie Glasfaserkabel und Pipelines sammeln.