Nützliche Idioten in Deutschland: Putin lacht sich ins Fäustchen
Friedrich Merz findet bei Donald Trump die richtigen Worte, lobt Kolumnist Sigmund Gottlieb. Doch SPD und AfD sendeten im Gleichklang fatale Signale.
Der renommierte Journalist und langjährige Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, Sigmund Gottlieb, kommentiert für den Münchner Merkur mit scharfem Blick wöchentlich in seiner Kolumne „Gottlieb direkt“ aktuelle Themen. Diesmal richtet er den Blick auf die Zukunft im Ukraine-Krieg.
Alle Spekulationen sind nichts wert. Niemand weiß zur Stunde, wie lange der Krieg Russlands gegen die Ukraine noch dauert. Zu unberechenbar sind Wladimir Putin und Donald Trump.
Beide lassen sich nicht in die Karten schauen, aber ihre Ziele sind klar: Putin will sich die ganze Ukraine einverleiben, und Trump träumt vom Friedensnobelpreis. Diese Motive bestimmen ihr Handeln. Die Inszenierungen von Anchorage und Washington sagen wenig, was Hoffnung machen könnte. Während verhandelt wurde, ließ Putin Frauen und Kinder töten. So etwas tun nicht Kriegsherren, sondern Terroristen.
Es ist dem Bundeskanzler zu verdanken, dass er diese Wahrheit gegenüber Trump glasklar formuliert hat: Die Waffen müssen schweigen, das Töten muss beendet werden. Spätestens in Washington hat Merz gezeigt, dass Deutschland als wichtigster Player Europas zurück ist auf der Weltbühne.
Angstkampagne nach Trump-Gipfel in Deutschland: Putin lacht sich ins Fäustchen
Sollten eines Tages doch die Waffen schweigen, braucht die Ukraine Schutz. Sicherheitsgarantien bedeutet, dass europäische Soldaten, das heißt, auch deutsche Soldaten das Territorium der Ukraine schützen müssen. Nicht mit uns, sagen SPD und AfD in fatalem Gleichklang. Beide Parteien schreiten Seite an Seite mit einer Angstkampagne gegen eine Beteiligung der Deutschen.
► Sigmund Gottlieb ist einer der renommiertesten und erfahrensten Journalisten Deutschlands. Er war von 1995 bis 2017 Chefredakteur und von 2001 bis 2014 dazu stellvertretender Fernsehdirektor beim Bayerischen Rundfunk.
► Gottlieb moderierte die „Münchner Runde“ sowie aktuelle Brennpunkt-Sendungen im Ersten und war einer der präsentesten Kommentatoren in den „Tagesthemen“ der ARD.
► Für seine Arbeit erhielt Gottlieb mehrere Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Fernsehpreis für die Berichterstattung über den Kosovo-Krieg. Seit 2005 ist er Honorarprofessor für Journalismus an der Hochschule Amberg.
Das ist der Stoff, auf den die russischen Propaganda-Kanäle gewartet haben. Der Mann im Kreml lacht sich ins Fäustchen angesichts so vieler nützlicher Idioten in Deutschland. Und er rüstet weiter auf gegen ein Europa, das ihn mit panischer Angst erfüllt, weil er dessen Prinzip der Freiheit mehr fürchtet als alles andere.