Park-Chaos rund ums Klinikum: Neue Regeln für Stellfläche am Kainzenbad sollen noch heuer kommen
Gemeinde feilt an Konzept: Begrenzung auf vier Stunden maximale Parkdauer im Gespräch. Derzeit laufen Baumfällarbeiten, um den Parkplatz zu ertüchtigen.
Garmisch-Partenkirchen – Das Parken zwischen Skistadion und Klinikum ist ein Kapitel für sich. In diesem Partenkirchner Viertel stoßen viele Interessen aufeinander, dementsprechend sind die Stellflächen oftmals völlig überfüllt. Dort landen Urlauber und Ausflügler, die mit dem Pkw die Sehenswürdigkeiten ansteuern, im Sommer Gäste des Kainzenbads, dazu kommen die Angestellten der Kliniken, aber auch die Besucher von Patienten. Unterm Strich: Oftmals viel zu viele Menschen für den vorhandenen Parkraum. Die Folge: Frust, Ärger und Pkw, die durch die Straßen kreisen. In dieser Woche hat die Gemeinde den Parkplatz am Kainzenbad angepackt, um ihn herzurichten. Sorgt kurzfristig für noch mehr Unfrieden, soll langfristig aber Teil einer Lösung sein. Das zumindest bekräftigt das Rathaus.
In den Beratungen über den Gemeindehaushalt 2025 ist das Thema schon wieder aufgetaucht. Andreas Grasegger hakte nach, warum die Stellflächen am Kainzenbad nicht in einen Bezahl-Parkplatz umgewandelt werden? „Im Sommer gibt es keine Möglichkeit für Badegäste, weil nur Wanderer und Klinikums-Angestellte da stehen“, monierte der Gemeinderat der Bayernpartei. Sein Ansatz: Man solle – wie am benachbarten Skistadion – doch endlich Gebühren für den Parkplatz erheben und Besuchern des Bads möglicherweise einen Betrag zurückerstatten. Unterstützung erhielt Grasegger von Kollegin Christine Sontheim (CSU). „Wir brauchen eine Bewirtschaftung am Skistadion und am Kainzenbad, damit dort endlich geordnet geparkt wird – und wir Geld einnehmen. Das sage ich aber auch schon, seitdem ich im Gremium bin.“
Die Forderung ist wahrlich nicht neu. In die Angelegenheit scheint aber Bewegung zu kommen. Das ließ Wolfgang Berger durchblicken. „Wir sind an einem Konzept dran“, verriet der Geschäftsleitende Beamte im Rathaus. 2025 soll an den Parkplätzen tatsächlich etwas passieren. „Aber das gesamte Gebiet muss überplant werden.“ Und dazu braucht es auch das Klinikum. Seit vielen Jahren werden immer wieder Gespräche geführt, eine Lösung hat es bisher nicht gegeben, alle Anforderungen unter einen Hut zu bringen. „Das ist nun mal der größte Arbeitgeber hier im Landkreis“, merkt Berger an. Die Leute müssten irgendwo parken. Im Gespräch war einst ein Parkhaus, das aber ist vom Tisch, war unbezahlbar. „Am besten wäre es, Parkplätze aufzuständern, aber so leicht geht das nicht“, betont Berger.
Dennoch soll es heuer Verbesserungen geben. Auch Berger ist bewusst, dass der Parkplatz am Kainzenbad als freie Stellfläche, eingezwängt in die zeitlich begrenzten oder kostenpflichtigen Zonen, keine Ideallösung darstellt. Es läuft auf eine Begrenzung der Parkzeit auf vorerst maximal vier Stunden hinaus. Genaueres will die Verwaltung demnächst im Ordnungs- und Sozialausschuss präsentieren. Welches Modell am Ende auch herauskommt, Kämmerer Christoph Maier plädierte gegen eine Erstattung von Parkgebühren für Besucher des Kainzenbads. „Dort haben wir eh nur vier Euro Eintritt, was sollen wir da noch erstatten, sonst geht künftig jeder umsonst rein.“
Die aktuellen Arbeiten am Kainzenbad-Parkplatz dienen vor allem der Verkehrssicherheit. Seit Montag sind dort Bäume gefällt und Büsche entfernt worden. „Wir haben diese Maßnahme vorausschauend ergriffen“, betont Bürgermeisterin Elisabeth Koch (CSU). „Viele der Bäume sind nicht mehr standfest, wie es übrigens sehr häufig im Ortsgebiet der Fall ist.“ Gutachter hatten die Bäume begutachtet und auf die rote Liste geschrieben. Daher wurde der Bauhof nun sogar im Winter tätig. „Wir mussten die Aktion jetzt noch vor der Vogelbrut umsetzen“, betont Michael Sexl, der Chef im Bauhof. Denn in der Folge soll der stark frequentierte Parkplatz „Abschnitt für Abschnitt ertüchtigt werden“. Koch stellt auch klar, dass für die verschwundenen Bäume selbstredend Nachpflanzungen geplant sind.