Wetter-Lage im Ticker - Jetzt rollt der Sturm auf Deutschland zu - und mit ihm kommt die Winterhitze
Schlittern, frieren und im Stau stehen: Der Winter hat den Alltag vieler Menschen in Deutschland zuletzt stark geprägt. Jetzt zeichnet sich eine Beruhigung ab. Zumindest kurzzeitig. Lesen Sie alles Wichtige im Wetter-Ticker.
Wetterwechsel in Deutschland - Woche beginnt nass, mild und stürmisch
16.48 Uhr: Nach dem Winterwetter mit Schnee, Eis und Frost bringt der Sonntag einen Wetterwechsel für Deutschland. Vom Atlantik her breiten sich kräftige Tiefs aus, die für einen stürmischen Start in die neue Woche sorgen, wie der Deutsche Wetterdienst am Samstag in Offenbach mitteilte. Im Nordwesten und Norden rechnen die Meteorologen am Sonntag mit dichteren Wolken, gelegentlich könne es etwas regnen. Dazu frischt der Südwestwind vor allem an den Mittelgebirgen sowie entlang der Küsten böig auf. Nach Süden und Südosten scheint teils noch einmal länger die Sonne.
Während die Höchstwerte an den östlichen bayerischen Mittelgebirgen nur 0 Grad oder knapp darüber schaffen, wird es im Rest des Landes mit 3 bis 7 Grad deutlich milder als in den vergangenen Tagen. Im Breisgau sind sogar bis 9 Grad möglich.
Ab der Nacht zum Montag zieht ein Sturmtief vom Nordatlantik nördlich an Schottland vorbei bis vor die norwegische Küste, was den Wind zunächst über der Nordwesthälfte Deutschlands deutlich auffrischen lässt. Am Montag muss vielerorts mit stürmischen Böen oder Sturmböen gerechnet werden, an der See und im Bergland auch mit schweren Sturmböen. Auf exponierten Gipfeln sowie vereinzelt auch an der Nordsee sind auch orkanartige Böen möglich.
Zudem zieht von Nordwest nach Südost ein Regengebiet über Deutschland. Ganz im Südosten kann es vormittags auch nochmals vorübergehend glatt werden. Es folgen Schauer, die bei Temperaturen von 5 bis 12 Grad die Schneedecke schnell zusammenschmelzen lassen. Vor allem in den Mittelgebirgen ist kräftiges Tauwetter angesagt. Auch am Dienstag und Mittwoch dürfte sich das windige, nasse und milde Wetter fortsetzen.
Winter lockert seinen Griff - Mildere Temperaturen und Wind erwartet
Samstag, 20. Januar, 09.05 Uhr: Nach mehreren Tagen mit Glatteis, Schnee und verbreitetem Verkehrschaos steht den Menschen in Deutschland eine Verschnaufpause vom Winter bevor. „Die Wetterlage stellt sich in den kommenden Tagen grundlegend um“, sagte Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach. Am Wochenende steht demnach überwiegend trockenes Wetter mit gebietsweisem Sonnenschein bevor. Doch die Ruhe währt nur kurz: Schon kommende Woche soll es bei deutlich gestiegenen Temperaturen teils starken Wind und Regen geben.
Die Lage auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen beruhigte sich derweil am Freitag. Dort war es in den Tagen zuvor zu Unfällen, Staus und Sperrungen gekommen. Nur vereinzelt musste noch mit Glätte gerechnet werden. Am Frankfurter Flughafen normalisierte sich der Betrieb nach vielen witterungsbedingten Flugausfällen.
Im Laufe des Wochenendes soll Deutschland laut DWD in den Einflussbereich eines mächtigen Tiefdruckkomplexes über dem Nordatlantik und Großbritannien gelangen. Am Samstag ist der Himmel demnach im Norden stark bewölkt, von der Mitte bis in den Süden gibt es mehr Sonne. Die Höchstwerte liegen in den meisten Regionen zwischen ein und vier Grad. Am Sonntag ändert sich daran wenig, außer dass es noch etwas wärmer wird.
In der neuen Woche wird es deutlich milder - allerdings auch windig und unbeständig, wie der Meteorologe Markus Übel sagte. Er rechnet mit stürmischen Böen und Sturmböen bis ins Flachland. An der See gibt es schweren Sturm, auch einzelne orkanartige Böen sind an der Nordsee nicht ausgeschlossen. Etwas weniger Wind ist im Südosten Deutschlands zu erwarten.
„Der Wind treibt auch mehrere Regenfelder über Deutschland hinweg. Dieser Regen in Kombination mit deutlich milderen Temperaturen macht dem Schnee rasch den Garaus“, so Übel. Am Montag steigen die Temperaturen im Westen und Nordwesten wohl schon auf 10 bis 13 Grad. Im Südosten bleibt es mit Temperaturen um 5 Grad noch etwas kühler.
Deutscher Wetterdienst warnt in mehreren Landkreisen mit zweiter Warnstufe
16.28 Uhr: Am Freitagabend treten vor allem Sturmböen an Nord- und Ostsee sowie auf dem Brocken und im Erzgebirge auf, sowie Sturmböen im Norden und im Harz. Im Westen und Süden kommt es gebietsweise zu strengem Frost. Der Wetterdienst warnt im Süden Deutschlands und im Norden vor Sturmböen.
Nach Blitzeis-Chaos: Mit dem Sturm kommt die Winterhitze
09.52 Uhr: Nächste Woche kommt der Polarjet wieder nach Deutschland zurück. Bereits am Sonntag zieht der erste schwere Sturm in die Nordsee. Ab Sonntagabend wird es dann auch in Deutschland stürmisch. „Der Montag wird ein echter Sturmtag mit Windspitzen von 100 km/h im Tiefland und Sturmflutgefahr an der Nordseeküste“, erklärt Meteorologe Jan Schenk von „The Weather Channel“. Am Mittwoch könnte der nächste Sturm auf Deutschland zukommen.
„Mit dem Wind kommt extrem warme Luft zu uns“, so der Meteorologe weiter. Mitte kommender Woche sind bis zu 15 Grad möglich. „Man kann von einer winterlichen Hitzewelle sprechen, da die Temperaturen über mehrere Tage 5 Grad oder mehr über dem Mittelwert liegen werden“, so Schenk.

Schnee-Chaos auf der A5 - Mann stirbt bei Glätte-Crash, Lkw bleiben liegen
Freitag, 19. Januar, 06.44 Uhr: Auch in der Nacht zu Freitag haben zahlreiche Lastwagen die A5 in Osthessen wegen Schnees und Eises blockiert. Zwischen Gießen und Alsfeld war die Autobahn seit Donnerstagmittag gesperrt, wie eine Polizeisprecherin in der Nacht mitteilte.
Bei einem Auffahrunfall bei Reinhardshain nahe Gießen kam auf der A5 ein 50 Jahre alter Lkw-Fahrer ums Leben. Der Mann war mit seinem Sattelzug kurz nach Mitternacht nahezu ungebremst auf das Ende eines Staus aufgefahren, wie die Polizei am Morgen mitteilte. Er starb noch an der Unfallstelle. Der Stau hatte sich gebildet, als Fahrzeuge bei Schnee und Glätte liegen geblieben waren, wie die Polizei berichtete.
Die Wetterlage soll sich am Freitag nach den starken Schneefällen der Vortage entspannen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet nur noch vereinzelt Neuschnee, vor allem im Norden. Auch am Samstag soll es zumeist trocken bleiben.
Wie die Polizei mitteilte, hatten auf der A5 in der Nacht zu Freitag einige Laster keinen Treibstoff mehr, weil die Fahrer ihre Heizungen hatten laufen lassen. Außerdem starteten einige Fahrer nicht, weil sie sich an die gesetzliche Ruhezeiten halten mussten. Durch das Winterwetter hätten sich bereits in der vorherigen Nacht lange Staus gebildet, weil Lkw auf glatten Straßen nicht mehr vorwärts gekommen oder quer über die Fahrbahn gerutscht seien.
Auch Glätteunfälle gab es am Abend, etwa nahe Freudenstadt in Baden-Württemberg. Fünf Fahrzeuge kollidierten, nachdem ein Lkw wetterbedingt auf der B294 nicht mehr weiterfahren konnte und überholt werden musste. Vier Menschen wurden dabei verletzt.
Westpfalz: 45 Polizeieinsätze und ein Gesamtschaden von etwa 90.000 Euro
17.58 Uhr: Am Donnerstag gab es zwischen 6 und 15 Uhr 45 witterungsbedingte Einsätze in der Westpfalz. Das meldet die Polizei. Bei 24 Einsätzen handelte es ich um Verkehrsunfälle - 17 davon im Bereich der Polizeidirektion Kaiserslautern, die restlichen sieben bei Pirmasens. Bei den Unfällen wurden zwei Personen leichtverletzt. Der gesamte Sachschaden wird auf 90.000 Euro geschätzt.
Glatteis - Busverkehr im gesamten Landkreis Bautzen eingestellt
17.13 Uhr: Wegen des winterlichen Wetters mit Schnee und Glatteisbildung ist am Donnerstagnachmittag der Busverkehr im gesamten Landkreis Bautzen eingestellt worden. Dies betreffe alle Busunternehmen, teilte das Landratsamt mit. Fahrgäste würden so schnell wie möglich im Internet über Änderungen informiert. Die Einstellung des Busverkehrs gelte bis auf Weiteres.
Auto und Kleintransporter brechen im Eis auf Elbe ein
16.37 Uhr: Ein Auto und ein Kleintransporter sind in Radebeul (Landkreis Meißen) auf einem Nebenarm der Elbe ins Eis eingebrochen. Ein Radfahrer entdeckte die Fahrzeuge am Dienstagmorgen, wie ein Sprecher der Bereitschaftspolizei am Donnerstag sagte. Demnach liegt der alte Elbarm im Ortsteil Serkowitz eigentlich trocken. Durch Hochwasser wurde er allerdings geflutet und war nun zugefroren.
Die Polizei ermittelt gegen zwei 36-Jährige, weil sie unerlaubt in einem Landschaftsschutzgebiet unterwegs waren. Was genau dort passierte, sei Gegenstand der Ermittlungen. Laut dem Sprecher standen die Autos bis zur Stoßstange im Wasser und wurden inzwischen geborgen. Zuvor hatten die „Sächsische Zeitung“ und die „Bild“-Zeitung über den Fall berichtet.
Polizei: Kaum Glätteunfälle in Sachsen
14.54 Uhr: Der Wintereinbruch mit Schnee und Eisglätte hat im Straßenverkehr in Sachsen bis Donnerstagmittag kaum für Probleme gesorgt. Der auf der Autobahn A17 im Stadtgebiet von Dresden verunglückten Sattelzug sei die einzige Behinderung, sagte ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium. „Das ist erstaunlich, wir hatten mit mehr gerechnet.„ Es gebe keine Häufung von Unfällen. Die Bergung des verunglückten Lastzuges läuft nach Polizeiangaben noch, die Autobahn in Richtung Pirna sei aber schon wieder frei.
„Das Unfallgeschehen seit gestern Nachmittag ist sehr übersichtlich„, berichtete ein Sprecher der auch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge zuständigen Dresdner Polizei. Und das Gros der bisher rund 50 Verkehrsunfälle gehe auf “ganz normale“ Gründe zurück wie Vorfahrts- oder Abbiegefehler. “Glätte spielt nahezu keine Rolle, die Autofahrer haben sich sehr gut auf die Witterung eingestellt.“ Und der Winterdienst mache seine Arbeit.
Stundenlange Staus und Schneetreiben - Wetterchaos in Rheinland-Pfalz
14.39 Uhr: Auf den Straßen in Rheinland-Pfalz ist am Donnerstag viel Geduld gefragt gewesen. Wegen Schnee und Glätte bildeten sich auf den Autobahnen kilometerlange Staus.
Auf der A61 in Fahrtrichtung Süden bildete sich laut Polizei Koblenz zwischen Emmelshausen und Kruft ein Stau von rund 50 Kilometern. Streudienste und das Technische Hilfswerk seien im Einsatz. Die Polizei Mainz rief dazu auf, Rettungsgassen zu bilden. „Wie uns berichtet wird, kommen stellenweise weder Einsatzkräfte noch Streufahrzeuge durch.“
Auch auf anderen Autobahnen in Rheinland-Pfalz sorgte das Wetter für Chaos. Auf der A63 zwischen Alzey und Kaiserslautern gab es laut Polizei eine geschlossene Schneedecke. Mehrere Fahrzeuge seien auf dem Seitenstreifen liegengeblieben, Lastwagen festgefahren und Autos in den Graben gerutscht.
Von der A6 berichtete die Polizei Westpfalz von querstehenden und festgefahrenen Lastwagen. Auch diese Autobahn wurde zeitweise gesperrt. Auf der A60 kam es am Donnerstagmorgen zu einem witterungsbedingten Unfall. Sie wurde zwischen Ingelheim Ost und Ingelheim West zwischenzeitlich in Richtung Bingen gesperrt.
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