Nahost-Konflikt im Ticker - Immer weniger Reservisten folgen dem Einberufungsbefehl

Bericht: Ermüdungserscheinungen bei israelischen Soldaten

19.16 Uhr: Die Zahl der israelischen Reservisten, die einer Einberufung zum Kriegsdienst folgen, ist einem Bericht der Zeitung „Times of Israel“ zufolge stark gesunken. Direkt nach dem Massaker der islamistischen Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023 erschienen demnach teilweise viel mehr Reservisten zum Dienst, als einberufen worden war. Inzwischen sei diese Rate aber auf 75 bis 85 Prozent der Einberufenen gefallen, berichtete die Zeitung. 

Als Grund nennt das Blatt unter Berufung auf hochrangige Offiziere Burnouts durch die langen Kampfzeiten, während derer die Männer und Frauen an der Front von ihren Familien getrennt sind. Teilweise hätten sie ihre Arbeitsplätze verloren oder ihre Ausbildungen abbrechen müssen. 

Hinzu komme die wachsende Unzufriedenheit vieler säkularer Reservisten über die weitgehende Freistellung ultraorthodoxer Männer vom Wehrdienst. Derzeit kämen etwa 63.000 junge ultraorthodoxe Männer für den Militärdienst infrage. Tatsächlich im Einsatz seien aber nur rund 1.800 der Strenggläubigen, schrieb die Zeitung.

Israelische Armee fängt nach eigenen Angaben aus Osten kommende Drohnen ab

Montag, 11. November, 05.08 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Sonntag zwei aus dem Osten kommenden Drohnen über dem Roten Meer abgefangen. Die Luftwaffe habe die Flugobjekte oberhalb des Roten Meers abgeschossen, bevor sie auf israelisches Territorium eingedrungen seien, erklärte die Armee am Sonntagabend. AFP-Journalisten hatten zuvor intensiven Flugverkehr oberhalb von Jerusalem festgestellt.

Baerbock: Hilfslieferungen für Gazastreifen auf Tiefstand

23.46 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock beschreibt die humanitäre Lage im Gazastreifen in drastischen Worten und fordert Israel auf, alle Grenzübergänge in das Küstengebiet für Hilfslieferungen zu öffnen. „Noch nie in den letzten 12 Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt“, kritisierte die Grünen-Politikerin. Israel habe diesbezüglich immer wieder Zusagen gemacht, die dann aber „nicht eingehalten wurden“. Die israelische Regierung müsse mehr Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen, „ohne Ausreden“.

„Ein Großteil der über zwei Millionen Menschen leiden an akuter Mangelernährung, lebt in unvorstellbaren Zuständen“, erklärte Baerbock weiter. An keinem Ort der Welt gebe es auf so kleinem Raum so viele Kinder mit Amputationen. „Weite Teile Gazas sind ein absolutes Trümmerfeld“, so die Ministerin.

Angesichts des herannahenden Winters sei nichts dringlicher als die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen sowie die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung - „Nahrungsmittel, Wasser, Medizin, Hygieneartikel, Zelte“, erklärte Baerbock. „Dafür braucht es die Öffnung aller Grenzübergänge nach Gaza für humanitäre Hilfe.“ Israels Recht auf Selbstverteidigung finde seine Grenze im humanitären Völkerrecht und dazu gehöre, dass humanitärer Zugang zu allen Zeiten gewährt werden müsse, mahnte Baerbock. 

Israel: Terror-Kommandeur im Gazastreifen getötet

23.06 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Militärchef der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) im Gazastreifen, Mohammed Abu Sachil, getötet. Er hatte das Amt erst im Mai übernommen, nachdem auch sein Vorgänger von der israelischen Armee getötet worden war.

Der Islamische Dschihad bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Tod Abu Sachils. Nach Angaben der Armee kam er bei einem Angriff auf eine ehemalige Schule im Norden des Gazastreifens ums Leben. Dabei seien auch sein Sohn und seine Tochter sowie drei weitere Personen getötet worden.

30 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen - darunter 13 Kinder

07.45 Uhr: Bei zwei israelischen Luftangriffen sind nach Angaben des Zivilschutzes im Gazastreifen 30 Menschen getötet worden. Darunter seien 13 Kinder, teilte der Zivilschutz am Sonntag mit. Mehr als 30 Menschen seien zudem verletzt worden.

Den Angaben zufolge wurden bei einem Angriff auf Dschabalija im Norden des Gazastreifens mindestens 25 Menschen getötet, darunter 13 Kinder. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden. Bei einem Angriff auf die Stadt Gaza seien fünf Menschen getötet worden. Es würden noch Menschen vermisst.

Katar: Bemühungen um Waffenruhe in Gaza stocken

07.17 Uhr: Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas sind nach Angaben von Katar ins Stocken geraten. Zwar dementierte das Außenministerium des Golfemirats Medienberichte über ein Ende seiner Vermittlerrolle in den indirekten Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien. Katar habe diese aber vor zehn Tagen informiert, dass das Land seine Vermittlerrolle aussetzen werde, falls es in dieser Runde keine Einigung gebe, erklärte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari. Grundsätzlich sei Katar weiter bereit, seinen Beitrag zu einer Einigung zu leisten.

„Katar wird diese Bemühungen mit seinen Partnern fortsetzen, wenn die Parteien den Willen und Ernst dabei zeigen, den brutalen Krieg zu beenden“, erklärte er.

US-Luftwaffe greift Ziele der Huthi-Miliz im Jemen an

Sonntag, 10. November, 06.30 Uhr: Die USA haben in der Nacht auf Sonntag nach eigenen Angaben mehrere Angriffe gegen Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen geflogen. Dabei seien „moderne Waffenlager“ ins Visier genommen worden, erklärte das US-Verteidigungsministeriums. Die dort verwendeten Waffen seien für Angriffe auf zivile und militärische Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden genutzt worden, sagte ein hochrangiger US-Militärvertreter zudem der Nachrichtenagentur AFP.

Libanons Regierung: Mindestens 31 Tote bei israelischen Angriffen

21.28 Uhr: Bei einer Reihe israelischer Angriffe im Süden und Osten des Libanons sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut am Samstag mindestens 31 Menschen getötet worden. Bei Angriffen des „israelischen Feindes“ in der östlichen Region Baalbek-Hermel seien 20 Menschen getötet worden, davon elf in der Ortschaft Knaisseh, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. 14 weitere Menschen seien verletzt worden.

Fünf weitere Tote gab es den Angaben zufolge bei einem israelischen Angriff auf die Ortschaft Hanuijeh in der Nähe der südlibanesischen Stadt Tyros. In Deir Kanun seien überdies fünf Rettungskräfte der Organisation al-Rissala und eine Rettungskraft des Islamischen Gesundheitskomitees getötet worden. Al-Rissala unterhält Verbindungen zur schiitischen Amal-Bewegung, die wiederum mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz verbündet ist. Das Islamische Gesundheitskomitee ist ebenfalls mit der Hisbollah verbunden.

Israel setzt Angriffe in Gaza und Libanon fort

07.19 Uhr: Die israelische Armee setzt ihre Angriffe im Gazastreifen und im Libanon fort. Über Nacht habe die Luftwaffe auf Anweisung des Militärgeheimdienstes Kommandozentralen und eine Waffenproduktionsstätte sowie weitere terroristische Infrastruktur der Hisbollah in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen, teilte Israels Militär mit. Die Gegend gilt als Hochburg der Schiitenmiliz. 

Dies zeige, wie die Hisbollah ihre militärische Infrastruktur systematisch in zivilen Gebieten im Libanon verankere und damit das Leben libanesischer Zivilisten vorsätzlich gefährde, hieß es in der Mitteilung.