Mann zeigt, wie die Welt mit der Apple Vision Pro aussehen könnte – mit beängstigendem App-Konzept

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Die Apple Vision Pro ist im Handel. Ungeachtet der Vor- oder Nachteile – das Konzept der Brille beunruhigt viele Nutzer. Erste Bilder erinnern an eine Science-Fiction-Welt.

Silicon Valley – Eine Frau geht auf ihren Freund oder Partner zu und tauscht dessen Gesicht mit einer Geste kurzerhand durch das des Hollywood-Stars Leonardo DiCaprio aus. Dann wechselt sie zu Zac Efron. Diese Szene aus einem kurzen Video, das auf Reddit gepostet wurde, zeigt ein Gedankenexperiment, das mit dem neuen Mixed-Reality-Headset Apple Vision Pro theoretisch möglich sein könnte. Innovativ, finden einige. Für andere ist diese Art von Manipulation der Realität hingegen vor allem gruselig.

Apple gestaltet die virtuelle Zukunft: Das Vision-Pro-Headset

Seit dem 2. Februar ist die neue Apple Vision Pro in den USA offiziell im Handel erhältlich und schon jetzt spaltet sie weltweit die Gemüter. Nicht nur aufgrund des Preises – das Headset kostet 3.499 US-Dollar – sondern auch aufgrund dessen, wofür es steht: futuristische Innovation. Sich eine alternative Realität vor Augen führen zu lassen. Sieht so die Zukunft aus?

Die Arbeit aus dem Silicon Valley lässt es jedenfalls vermuten. Denn die Interaktionen und Einsatzmöglichkeiten derartiger Technologie sind vielseitig – von Navigation bis zur Unterstützung beim Erlernen neuer Fähigkeiten oder sogar bei medizinischen Eingriffen.

Es gibt aber auch viele Schattenseiten. Nicht ohne Grund wurde die Google Glass, ein vergleichbares Mixed-Reality-Headset, 2016 aufgrund fehlenden Datenschutzes wieder vom Markt genommen. Besonders der eingangs genannte Post auf Reddit sorgte kürzlich für Aufsehen. In dem Internet-Forum hatte ein Entwickler ein Konzept einer „Deep-Fake“-Anwendung veröffentlicht, bei der Gesichter prominenter Schauspieler auf das Gesicht des Gegenübers gelegt werden.

Mixed Reality: Deep Fake Anwendung beunruhigt Reddit-Forum

Bei der Konzept-Applikation handelt es sich keineswegs um eine offizielle Anwendung von Apple. Vielmehr wollte der Entwickler aufzeigen, was theoretisch möglich wäre.

In der Kommentarspalte machen sich sowohl Neugierde, Zustimmung als auch Ablehnung breit. Ein Nutzer findet, dass das illegal sein sollte. Ein anderer kommentiert: „Ich muss zugeben, dass dieses spezielle Konzept so viel Spaß gemacht hätte“, und erinnert an die Zeit, in der Dank der App Snapchat-Bilder und -Videos von Menschen mit unnatürlich feinen Gesichtszügen oder Hundeschnauze kursierten.

Die Konzeptvorstellung der Apple Vision Pro wirkt so real, dass manche es sogar für echt halten. Doch bei allem Staunen bleibt die Kritik nicht aus. Nicht ohne Grund beschäftigt sich auch der Deutsche Ethikrat seit Jahren mit den Möglichkeiten und Gefahren von virtueller Realität (VR), vermischter Realität (MR) und Künstlicher Intelligenz (KI). Der Tech-Gigant feilt immer weiter an seiner Technologie; das beweist nicht nur das Vision-Pro. Auch für die Smartphones bringt Apple immer neue, teils revolutionäre Updates raus.

Science Fiction wird Realität: Gruselige Netflix-Serie als Vorlage?

Ein Nutzer fühlt sich an die Science-Fiction-Serie „Black Mirror“ erinnert und schreibt: „Der wirklich beängstigende Teil ist, wenn man eine ganze Person (neu) erschaffen kann, die nicht wirklich da ist. Dann beginnen die Menschen, sich von echten Menschen und der Realität zu isolieren. Einen neuen romantischen Partner zu erschaffen, wäre schon schlimm genug. Aber stellen Sie sich vor, ein Elternteil, das ein Kind verloren hat, erschafft es als virtuelles Wesen, das nie erwachsen wird und nie verschwindet. Diese Eltern können den Verlust dann nie richtig verarbeiten.“

Utopie vs. Dystopie: Welche Vorteile auf unsere Zusammenleben hat die Apple Pro Vision wirklich? © Apple/Netflix

Zum Verständnis: Die dystopische Science Fiction Anthologie-Serie „Black Mirror“ (in Anlehnung an den schwarzen, und spiegelnden Smartphone-Screen) von Netflix behandelt pro Episode eine (noch) fiktive Technologie und ihre Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Zusammenleben. In der dritten Episode der ersten Staffel „Das transparente Ich“ verfügen Menschen über ein Augen-Implantat, das alles, was man sieht, jederzeit aufnimmt, und über ein Mediathek-Menü auch wieder abspielbar macht. Kommt bekannt vor?

Virtual Reality, Augmented Reality und Mixed Reality: Das sind die Unterschiede

Anders als eine Virtual-Reality-Brille (BR), in der man vollständig in die digitale Welt eintaucht, vermischt die Apple Vision Pro die virtuelle mit der echten Realität. Der Unterschied zur dritten Brille – der Augmented-Reality (AR) – besteht darin, dass bei der Mixed-Reality physische und digitale Objekte miteinander interagieren können. Bei der Augmented-Reality werden digitale Objekte lediglich in die reale Welt eingesetzt, ohne jegliche Interaktion mit dieser.

Fakt ist, die Vision Pro ist auf dem Markt und wird wohl so schnell auch nicht wieder verschwinden. Dennoch: so einfach wird man sich sicher nicht an den Anblick gewöhnen – weder der einer virtuellen Realität, noch der einer Person, die gerade darin eintaucht. (ls)

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