Früherer Trump-Berater poltert wegen Parteigründung gegen Musk – „Du bist kein Amerikaner“

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Elon Musk kündigt die Gründung der „America Party“ an und sorgt damit für heftige Reaktionen aus dem Trump-Lager. Steve Bannon attackiert den Tech-Milliardär scharf.

Washington, D.C. – Nach wochenlangen Andeutungen hat Elon Musk am Samstag die Gründung einer neuen politischen Partei in den USA bekannt gegeben. „Heute wird die America Party gebildet, um euch eure Freiheit zurückzugeben“, schrieb der Tesla-Chef auf seiner Plattform X. Zuvor hatte er seine über 220 Millionen Follower in einer Umfrage gefragt, ob sie eine neue Partei wollten – 65,4 Prozent stimmten zu.

Die Parteigründung erfolgt vor dem Hintergrund des eskalierenden Konflikts zwischen Elon Musk und seinem einstigen Busenfreund US-Präsident Donald Trump. Ursprünglich als enge Verbündete gestartet, zerbrach die Beziehung der beiden über Trumps umstrittenes Haushaltsgesetz, das Musk als „ekelhafte Abscheulichkeit“ bezeichnete. Das Paket sieht die Streichung von Subventionierungen für E-Autos vor, was Elon Musks Unternehmen Tesla schwer treffen dürfte.

Die Fotomontage zeigt Donald Trump und Elon Musk vor dem Weißen Haus. (Montage: red) © imago

Ex-Trump-Berater Bannon schießt scharf gegen Musk wegen Parteigründung

Steve Bannon, Trumps ehemaliger Chefstratege, reagierte in seinem „War Room“-Podcast mit scharfen Attacken auf Musks Parteipläne. „Der Schurke, der Trottel. Elmo der Idiot, früher bekannt als Elon Musk“, wetterte Bannon und fügte hinzu: „Nein, Bruder, du bist kein Amerikaner. Du bist ein Südafrikaner“. Elon Musk ist in Südafrika geboren und aufgewachsen, lebt aber seit Jahrzehnten in den USA, wo er seine Karriere startete.

Bannon ging sogar so weit zu fordern: „Wir nehmen uns genug Zeit und beweisen das, du solltest abgeschoben werden, weil es ein Verbrechen ist, was du getan hast – eins von vielen.“ Der gebürtige Südafrikaner Musk erhielt 2002 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Es ist nicht das erste Mal, dass Bannon von Musks Abschiebung fantasiert.

„America Party“: Musk kontert Bannon-Kritik mit persönlichen Angriffen

Elon Musk ließ die Angriffe nicht unbeantwortet und schlug auf X zurück: „Der fette, betrunkene Chaot namens Bannon wird zurück ins Gefängnis gehen und diesmal für lange Zeit. Er hat ein Leben voller Verbrechen zu bezahlen“. Bannon war 2024 wegen Missachtung des Kongresses vier Monate im Gefängnis.

Politikwissenschaftler bewerten Musks Parteipläne skeptisch. „Ich halte die Erfolgschancen für einen wirklichen Politikwechsel in den USA über eine von Elon Musk gegründete Partei für sehr unwahrscheinlich“, sagte Julian Müller-Kaler vom Stimson Center gegenüber dem ZDF. Das amerikanische Wahlsystem mit seinem Winner-takes-all-Prinzip macht es neuen Parteien extrem schwer, sich zu etablieren.

Gegenspieler von Trump? Musks Rolle in eigener Partei unklar

Dennoch könnte Musks Partei als Zünglein an der Waage fungieren und in knappen Rennen entscheidende Stimmen von Republikanern oder Demokraten abziehen. Was der 54-Jährige nicht verriet: Welche Rolle er selbst in der „America Party“ einnehmen will. Sollte er aktiv in die Politik einsteigen, könnte Musk als Gegenspieler von Trump (79) auftreten. Doch er kann nicht selbst US-Präsident werden – dafür muss man in den USA geboren sein.

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