Thielemann kommt zurück: Pläne der Bayreuther Festspiele
Während alle Wagner-Welt auf den Start der Bayreuther Festspiele an diesem Donnerstag blickt, hat Chefin Katharina Wagner schon ihre Pläne für 2025 bekanntgegeben.
Noch lässt sich Katharina Wagner nicht in die Karten schauen. Wer 2026 den neuen „Ring des Nibelungen“ inszeniert, zum 150. Geburtstag der Bayreuther Festspiele, das wollte die Chefin nicht sagen. Dafür bestätigte sie bei der Jahrespressekonferenz am Dienstagabend, dass Wagners Frühwerk „Rienzi“ in den Kanon der dortigen Festivalstücke aufgenommen werden soll, dies sogar als szenische Produktion. Insgesamt sollen 2026 alle Werke des dann erweiterten Kanons aufgeführt werden.
Und noch eine Nachricht, die Fans sehnlichst erwartet haben: Christian Thielemann kehrt 2025 auf den Grünen Hügel zurück. Dafür wird der „Lohengrin“ in den Bühnenbildern von Kunst-Star Neo Rauch und in der Regie von Yuval Sharon aus dem Fundus geholt. Der derzeitige, umstrittene „Ring“ in der Inszenierung von Valentin Schwarz soll ein Jahr länger laufen, also 2025 ebenfalls zurückkehren.
Wie bereits bekannt, werden die Festspiele im kommenden Jahr mit einer Neuproduktion der „Meistersinger von Nürnberg“ eröffnet. Regie führt Matthias Davids, künstlerischer Leiter der Musical-Sparte am Landestheater Linz. „Meine Güte, was ist denn jetzt los?“, habe er gedacht, als Katharina Wagner ihn angerufen habe. Er suche sich aber gerne Herausforderungen. „Das ist so ein Projekt, wovor ich sicher Angst haben kann.“ Den Stolzing wird der US-Wundertenor Michael Spyres übernehmen, der schon heuer in Bayreuth als Siegmund debütiert. Als Sachs ist Hügel-Veteran Georg Zeppenfeld im Gespräch.
Eine Erweiterung des Repertoires über Wagner hinaus, so wie es gerade Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) gefordert hatte, sei im Grunde undenkbar, sagte Festspielsprecher Hubertus Herrmann. „Das ist das Alleinstellungsmerkmal, das Bayreuth auszeichnet.“ Wie berichtet, brachte Roth ins Spiel, Werke des Wagner-Schülers Engelbert Humperdinck zu spielen und nannte dafür explizit „Hänsel und Gretel“.
Darüber hinaus wurde bekannt, dass Bund und Freistaat Bayren für die Generalsanierung des Festspielhauses jeweils knapp 85 Millionen Euro bereitstellen. „Der Grüne Hügel mit dem Festspielhaus ist genauso einzigartig wie die Wagner-Festspiele selbst: Mit vereinten Kräften ertüchtigen wir das Festspielhaus – unser ikonisches Monument des Wagner-Mythos“, teilte Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) mit. Am Eröffnungstag des Festivals sollte kurz vor Beginn der Premiere eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet werden.
Der Festspielbetrieb wird den Plänen zufolge während der Arbeiten weitergehen. „Es soll keine gigantische Gesamtmaßnahme geben, sondern einzelne Teilmaßnahmen“, erläuterte Blume. „Es ist unsere Pflicht diese historische Bausubstanz und die ursprüngliche Akustik zu bewahren.“ Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sieht die notwendige Sanierung nun gesichert. Zu dem Gesamterlebnis der Bayreuther Festspiele gehöre das historisch und architektonisch einzigartige Gebäude. „Der Bund wird dafür Mittel in der Höhe von bis zu 84,7 Millionen Euro bereitstellen, die andere Hälfte wird durch das Land Bayern geleistet.“