Seit 20 Jahren gibt es die Imma-Mack-Realschule. Die Jubiläumsfeier machte eines deutlich: Die Bildungsstätte ist in vielerlei Hinsicht besonders.
Eching - Von außen und innen, von der offenen Architektur über die nicht alltägliche Farb- und Namensgebung bis hin zum Schulleben ist die Imma-Mack-Realschule bunt und vielfältig – und „besonders“. Das zeigte sich auch bei den Festlichkeiten anlässlich ihres 20.jährigen Bestehens.
„Wunderbar , dass Sie so zahlreich gekommen sind“ , freute sich Schulleiter Gerd Neubert mit Blick auf die anwesende Schulfamilie und die politische Prominenz. Allen voran begrüßte er seine Vorgängerin Gertraud Weber. Sie war zugleich die erste Schulleiterin der Realschule, die im September 2005 als erste weiterführende Schule in Eching an den Start ging, zu Beginn noch in einer Containeranlage an der Böhmerwaldstraße.
„Not macht erfinderisch“: Schulleiter erinnert auch an die Krisen
Erst ein Jahr später war der Umzug in den Neubau an der Nelkenstraße (Gesamtkosten knapp 20 Millionen Euro) erfolgt, damals mit 420 Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis sieben. Und noch etwas, was immer noch nicht alltäglich ist: Seit dem Bezug des neuen Schulhauses gehören dort unter einem Dach behinderte und nichtbehinderte Schüler zusammen. Wieder ein halbes Jahr später wurde die staatliche Realschule nach ihrer Namenspatronin Imma-Mack (1924-2006) benannt, einer Ordensschwester, die während des Nazi-Regimes unter Einsatz ihres Lebens Nahrungsmittel, Medizin und Briefe ins KZ Dachau geschmuggelt hatte.
Neubert, seit vier Jahren Schulleiter, beschreibt seine Schule als jung, aber dennoch erfahren, denn „mittlerweile haben sie drei Schüler-Generationen durchlaufen“. In seiner Festrede stellte er einige besonders schöne Ereignisse aus der Schulhistorie heraus wie die Verleihung des Schulprofils Inklusion (2012), die Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ (2015) und den im Schulgebäude gedrehten Jugendfilm „Freche Mädchen 2“ (2009). An besonderen Schwierigkeiten zu bewältigen galt die Unterbringung von Flüchtlingen in der Turnhalle und die Coronakrise. An beidem sei man gewachsen: „Not macht erfinderisch.“
Schülersprecher spricht von „Schule mit Charakter“
Als Moderatorinnen führten die beiden Zehntklässlerinnen Fanny Gandenberger und Eva Zhelezova durch den Festnachmittag, der musikalisch von Schulchor und einem Solo von Konstantin Schnurrbach (5a) am Key-Board umrahmt wurde. Schülersprecher Paul Rochelmeyer bezeichnete in seinem selbstsicher formulierten Grußwort die Imma-Mack-Realschule als „Schule mit Charakter“. Einen Extra-Beifall für ihren mutigen Auftritt erhielten das Trio Melina Oeser, Samir Reinicke und Umut Akgün als Vertretung der Partnerklassen der Lebenshilfe Freising bei ihren gemeinsam vorgetragenen Geburtstagsglückwünschen. Lebenshilfe-Geschäftsführer Johannes Reicheneden lobte, wie Inklusion in der Schule gelebt werde – mit Toleranz und Herz: „Das ist kein Selbstläufer.“
Bürgermeister Sebastian Thaler definierte die Schule als „Begleitung ins Leben“ und rief nach dem Vorbild von Imma Mack dazu auf, Mut, Zivilcourage und Menschlichkeit nach außen zu tragen. Die gute Zusammenarbeit in der Schulfamilie stellte Elternbeirätin Andrea Dannhauser heraus. Für selbstgetextete Gstanzln sorgte das schuleigene Gesangsensemble. Die Gäste „mussten“ den Refrain „“Holladihiha“ mitsingen, um sich das Buffet danach zu verdienen. Die witzigen Verserl aus dem Schulleben schlossen mit dem Wunsch „nach viel Humor auch für die nächsten 20 Johr.“