Mitten im Prozess der Regierungsbildung in Berlin starten die Stiftung Familienunternehmen und Politik sowie die Medienportale FOCUS online und Business Punk gemeinsam eine Kampagne zum Bürokratieabbau. Unter dem Motto „Das kann weg!“ werden die drei Partner ab sofort staatliche Regelungen, Gesetze und Vorschriften identifizieren, die ersatzlos gestrichen werden können.
Wird trotz aller Lippenbekenntnisse immer schlimmer
Gisela Meister-Scheufelen, „Miss Bürokratieabbau“ der Stiftung Familienunternehmen und Politik, sagt dazu: „Ich befasse mich seit Jahrzehnten mit der wuchernden Bürokratie. Es wird trotz aller Lippenbekenntnisse immer schlimmer. Deshalb machen wir als Stiftung konkrete Vorschläge, was sofort wegfallen kann. Unsere Botschaft: Einfach mal Ballast abwerfen. Der neuen Regierung geben wir so eine To-do-Liste an die Hand, die sie gleich abarbeiten kann."
Brauchen einen radikalen Schnitt
Florian Festl, Chefredakteur von FOCUS online, erklärt: „Bürokratie ist ja zunächst wichtig und notwendig. Wir brauchen sie, um Prozesse rechtssicher zu machen. Doch wird sie zum Selbstzweck, wendet sie sich wie ein Monstrum gegen alles, was Fortschritt bedeutet. In Deutschland ist das längst großflächig passiert. Deswegen brauchen wir einen radikalen Schnitt."
Bürokratie ist Sand im Getriebe dieses Landes
Oliver Stock, Herausgeber von Business Punk, fügt hinzu: „Ich kenne kein anderes Thema, das uns derart häufig als 'pain in the ass' von Unternehmerinnen und Unternehmern genannt wird. Bürokratie ist der Sand im Getriebe dieses Landes. Aber passiert ist bisher nichts. Das ändern wir jetzt. Ab sofort gibt es bei uns den Bürokratie-FREI-tag.“
Rund 70 Prozent aller Familienunternehmen sagen, dass Bürokratie sie vom Investieren abhält. Die ausufernden Berichts- und Dokumentationspflichten kosten Chancen, Zeit und Geld. Knapp 150 Milliarden Euro pro Jahr entgeht Deutschland an Wirtschaftsleistung wegen chronischer Überregulierung. In einer repräsentativen Umfrage der Stiftung Familienunternehmen, die vom ifo-Institut erhoben wurde, sagen Unternehmen auf die Frage, was die neue Bundesregierung zuerst anpacken sollte: den Kampf gegen Überregulierung.