Saftiger Preis-Schock beim Grillen: Wurst, Kartoffelsalat und Bier werden fast zum Luxus
Zum deutschen Sommermärchen gehört Grillen dazu: Doch der Verbraucherindex zeigt, dass es in den vergangenen fünf Jahren saftige Preissteigerungen gab.
Ob in Nachbars Garten, vom Balkon kommend oder in den Parks: In der Sommerluft liegt der Geruch von Grillgut. Und das nicht nur ab und zu. Stimmt das Wetter, wird gleich mehrmals die Woche angegrillt, oder dazu eingeladen. Deutschlands liebste kulinarische Beschäftigung geht dabei immer mehr ins Geld, das zeigt der Verbraucherindex des Statistischen Bundesamts. Vom Fleisch, Fisch und vegetarischen Alternativen, die überm Feuer zubereitet werden, bis hin zu den Beilagen, wie Baguette, Kräuterbutter und Salate.
Auch Grill-Beilagen werden teurer: Butterpreis im Vergleich zu 2020 um über 50 Prozent gestiegen
Der Verbraucherindex zeigt die durchschnittliche prozentuale Veränderung bestimmter Waren und Dienstleistungen, die in Deutschland für private Haushalte gekauft werden. In der Auflistung werden die Preise von 2020.
Wer der Grill-Gruppe etwa gerne etwas Gutes tut und selbstgemachte mediterrane Tomatenbutter macht, hat vor fünf Jahren noch wesentlich weniger für ein Rezept ausgeben müssen. Laut Index ist der Preis für Butter seit 2020 um die Hälfte gestiegen. Für den Baguette- und Brotbeauftrage sieht die Entwicklung etwas besser, aber ähnlich aus: Preise für Backwahren liegen 38 Prozentpunkte über dem Wert von 2020. Und wer selbst backen möchte, kommt nicht zwingend günstiger weg, denn auch bei Zutaten wie Mehl (+47 Prozentpunkte) haben die Kosten in den vergangenen fünf Jahren deutlich angezogen.
Die Kosten für ein Schweine-Kotelett entwickeln sich nicht so rasant wie die Rindfleischpreise
Bevor es um die das Steak oder die Grillwurst geht, sind weitere Beilagen, wie etwa Salate, am Esstisch mindestens genauso wichtig. Eine Einkaufsliste, etwa mit Olivenöl (+61), Gemüse (+18), Kartoffeln (+45) oder Nudeln (+47), wird zum teuren Spaß, wenn man sie mit 2020 vergleicht – Soßen und Würzmittel (+41) noch dazugenommen. Und beim Fleisch und Fisch? Während zwar die Preise für alle Produkte gestiegen sind, hat sich nach Angaben des Bundesamtes insbesondere der Preis für Rind- und Kalbfleisch „auffällig“ weit nach oben entwickelt. Um 46 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. Schweinefleisch ist gut ein Drittel teurer geworden (35 Prozentpunkte).
Beim Blick in den gut gefüllten Einkaufskorb ergibt sich daraus ein durchschnittlicher Aufpreis von über 40 Prozent. Zum Vergleich, der Mindestlohn in Deutschland ist Seit 2020 von 9,35 Euro auf 12,82 Euro gestiegen, also um knapp 30 Prozent.
Und was fehlt nun noch beim Grillen? Für Getränke muss ja ebenfalls noch gesorgt sein. Hier kommt man im Vergleich besser weg. Alkoholfreies Bier (+28), Weizen (+26) oder etwa Pils (+24) haben sich im Preis über die Jahre etwa ähnlich entwickelt. Beim Wein liegt der Index mittlerweile bei 17,8 Prozentpunkte. Wer lieber Limonaden trinkt, muss durchschnittlich die höchste Preisentwicklung im Getränkesegment in Kauf nehmen: 32 Prozentpunkte.