BYD bringt ersten Hybrid nach Europa: So fährt sich der Seal U DM-i

  1. Startseite
  2. Auto

KommentareDrucken

Der chinesische Autobauer BYD erweitert sein Portfolio um ein Hybrid-SUV, den Seal U DM-I. Ein Fahrzeug, das hohe Qualität und Komfort zu einem erschwinglichen Preis bietet.

In China hat BYD (Build Your Dreams) bereits die Marktführerschaft erlangt und Volkswagen von der Spitze verdrängt. Darüber hinaus gewinnt das aufstrebende Unternehmen aus dem Fernen Osten auch global an Bedeutung und hat in Bezug auf den Absatz nun Audi, Mercedes und BMW überholt. Und auch in Europa will der Emporkömmling unter die Top 5. Bisher hat BYD dabei nur Elektroautos im Programm. Mit dem Seal U DM-I kommt jetzt auch ein Hybrid dazu. Das DM steht dabei für Dual Mode.

Familien-SUV Seal U bekommt Hybrid-Ableger

Das SUV gibt es in drei verschiedenen Versionen: Comfort, Boost und Design. Wie der Name es bereits verrät, hat BYD seinem Familien-SUV Seal U dabei einen Verbrennungsmotor mit Hybrid-Unterstützung verpasst. Seit dem Markteinstieg in Deutschland im Jahr 2023 ist es bereits das siebte Modell. Der chinesische Hersteller, der erst seit 2003 Autos baut, legt bei der Expansion also ein atemberaubendes Tempo hin.

BYD Seal U DM-I
Mit dem Seal U DM-I bringt BYD erstmals einen Hybrid nach Europa. © BYD

Optisch ist sofort klar, dass der SUV ein Teil der Seal-Familie ist. Das Design unterscheidet sich quasi gar nicht vom U. An der Front fallen die Lufteinlässe für den 1,5-Liter-Ottomotor auf. Die u-förmigen Scheinwerfer sind jedoch geblieben. Auch das Heck mit der durchgängigen Lichtleisten ist unverändert. Den Auspuff hat BYD gekonnt versteckt.

BYD macht Seal U zum Hybrid mit bis zu 323 PS

Den 1,5-Liter-Motor gibt es zum Start in zwei Aufführungen mit 72 kW (98 PS) und 96 PS (130 PS). In der Boost-Ausführung wird der leistungsärmere Verbrenner von einem E-Motor mit 145 kW (197 PS) ergänzt. Die Systemleistung gibt BYD mit 160 kW (217 PS) an.

Der Seal U Design kommt mit Allradantrieb. Heißt: Hier kommen zwei E-Maschienen zum Einsatz – eine an der Vorder- und eine an der Hinterachse. Diese leisten 150 kW (204 PS) beziehungsweise 120 kW (163 PS). Die Systemleistung liegt laut BYD bei 238 kW (323 PS). Den Sprint von null auf 100 schafft der SUV in 8,9 (Boost) respektive 5,9 Sekunden (Design). Der Comfort kommt im dritten Quartal 2024.

Kobaltfreier Akku im BYD Seal U DM-I

In beiden Versionen ist eine 18,2-kWh-Lithium-Eisenphosphat-Batterie verbaut. Der Comfort bekommt einen 26,6 kWh-Akku. BYD verzichtet dabei auf Kobalt und weitere seltene Erden. Der Akku kann über den Motor geladen werden, aber auch über den verbauten CCS2-Port. An einer AC-Ladesäule kann der Seal U DM-I mit 11 kW laden.

CCS-Port des BYD Seal U DM-I
Über den CCS-Port lässt sich die Batterie in rund 35 Minuten laden. © BYD

Nach rund zwei Stunden ist die Batterie von 15 auf 100 Prozent geladen. Etwas schneller geht es an einer DC-Stromtanke. Hier füllt sich der Akku bei 18 kW in 35 Minuten wieder von 30 auf 80 Prozent. Das Auto hat einen kombinierten WLTP-Verbrauch von lediglich 0,9 l/100 km im Boost-Modus und 1,2 l/100 km im Design-Modus. Der kombinierte Energieverbrauch für den Boost liegt bei 21 kWh/100 km und für den Design bei 23,5 kWh/100 km. Im städtischen Verkehr liegt der Energieverbrauch bei 14,5 kWh/100 km respektive 16,1 kWh/100 km.

BYD Seal U DM-I kann meisten Strecken im Alltag rein elektrisch fahren

Dass unter der Motorhaube ein Verbrenner sein Werk verrichtet, bekommt man beim BYD Seal U DM-I aber kaum mit. Zumindest beim Geräuschpegel. Am Gas ist der SUV mitunter doch etwas behäbig und beschleunigt nicht so explosiv, wie man es von einem Elektroauto gewohnt ist.

BYD Seal U DM-I
Mit dem BYD Seal U DM-I sind bis zu 1.080 Kilometer möglich. © BYD

Im Alltag lasen sich die meisten Strecken weitestgehend elektrisch bewältigen. Kombiniert versprich BYD eine Reichweite von 70 (Boost) respektive 80 Kilometer (Design). Der Comfort soll sogar bis zu 125 Kilometer schaffen. Zusammen mit dem Verbrenner ergeben sich somit Reichweiten von 1.080 Kilometern (Boost) und 870 Kilometer (Design).

Komfortabler SUV besteht auch auf schlechten Straßen

Im Test auf den Straßen rundum die italienische Hauptstadt Rom zeigt sich der BYD Seal U DM-I in der Design-Ausführung von seiner besten Seite. Schlaglöcher und ruppige Pisten federt der SUV souverän weg. Der Unterschied zwischen den Modi Normal und Sport dürfte jedoch etwas deutlicher ausfallen. Gewechselt wird über einen Schalter in der Mittelkonsole. Zur Wahl stehen zudem noch ein Eco-Mode sowie Einstellungen für Schnee, Matsch und Sand. Die letzten beiden aber nur im Design. In der Mittelkonsole kann auch auf reinen Elektrobetrieb umgestellt werden.

Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie im kostenlosen Newsletter unseres Partners 24auto.de.

Wer eine etwas sportlichere Lenkung möchte, der muss sich jedoch erst durch die Menüs auf dem 15,6-Zoll-Mittelbildschirm klicken. Hier lassen sich auch andere Funktionen wie die Klimaanlage bedienen. Hier reicht aber auch ein einfacher Sprachbefehl aus.

BYD Seal U DM-I kommt mit Vollausstattung: Nur Anhängerkupplung kostet extra

Etwas nervig ist indes die Platzierung des Start-Stopp-Knopfs in der Mittelkonsole neben dem Wählhebel für die Automatik. Und auch das Navigationssystem offenbart im Test seine Schwächen und reagiert mitunter erst sehr spät. Dank Apple Carplay und Android Auto kann man aber auch auf andere Kartendienste setzen. Die Anbindung der Smartphones erfolgt problemlos über Bluetooth. Während der Fahrt lassen sich zudem zwei Handys kabellos laden.

Mittelkonsole des BYD Seal U DM-I.
In der Mittelkonsole lassen sich die verschiedenen Modi des BYD Seal U DM-I auswählen. © BYD

Insgesamt ist die Ausstattung des Seal U DM-I sehr gut. Ein Head-up-Display ist ebenso serienmäßig an Bord wie ein volldigitales Cockpit. Ebenso von Werk an Board sind zahlreiche USB-Ports, ein Sound-System mit 10 Lautsprechern, ein Panoramadach, Vehicle-to-Load-Technologie etc. Lediglich die Anhängerkupplung muss extra bestellt werden.

Auch bei den Fahrassistenten ist der BYD gut ausgestattet. Tempomat mit Abstandsassistent, ein Spurhalteassistent, Schilderkennung und der Geschwidigkeitswarner, den die EU ab Juli vorschreibt. Wer den Tempomat nutzen will, muss allerdings auch der Spurhalteassistent aktivieren. Der korrigiert jedoch sehr viel und so ist das Lenkrad ständig in Bewegung. Und auch die Schilderkennung hat nicht jedes Verkehrszeichen erkannt.

BYD Seal U DM-I bietet viel Platz – auch auf der Rückbank

Mit einer Länge von 4,79 Metern fällt der Seal U eindeutig in die Mittelklasse. Der Seal U erfüllt diese Rolle hervorragend: Das Cockpit des SUV wirkt dank des um 180 Grad drehbaren Displays sehr aufgeräumt. Das vegane Leder im Innenraum sorgt zudem für einen wertigen Gesamteindruck.

Cockpit des BYD Seal U DM-I
Das Cockpit des BYD Seal U DM-I macht einen aufgeräumten und hochwertigen Eindruck. © BYD

Mit einem Radstand von 2,75 Metern bietet er auch auf den hinteren Sitzen ausreichend Platz und dank verstellbarer Rückenlehnen zusätzlich hohen Komfort für die Passagiere im Fond. Ordentlich Platz gibt es auch im Kofferraum. Hinter der elektrisch betriebenen Heckklappe verbirgt sich ein Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 552 Litern. Wird die Rückbank umgeklappt, passen sogar bis zu 1440 Liter in den Familien-SUV.

Familien-SUV startet ab 38.900 Euro

Unterm Strich weiß der BYD Seal U DM-I zu überzeugen. Der SUV kombiniert hohe Qualität und ein gutes Ambiente mit einem komfortablen Fahrerlebnis. Und das alles zu einem günstigen Preis: Lediglich 38.900 Euro soll der Familien-SUV als Boost in Deutschland kosten. Der Design schlägt mit 44.500 Euro zu Buche.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.

Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!