Bettler am Stachus zurück: OB Reiter räumt Lager erneut
Erneut haben Obdachlose am ehemaligen Kaufhof am Münchner Karlsplatz ein Lager aufgeschlagen. OB Dieter Reiter will weiter dagegen vorgehen - und spricht nun mit Gebäude-Eigentümern.
München – Das Bettler-Lager am ehemaligen Kaufhof: Vor rund drei Wochen griff OB Dieter Reiter durch und ließ das Lager am Stachus zum wiederholten Mal räumen (wir berichteten). Gebracht hat das aber wohl nur wenig. Denn die Obdachlosen sind zurück - und deswegen räumt Reiter weiter auf am Stachus!
Obdachlose kennen Alternativen - aber nutzen diese oft nicht
„Gemeinsam mit den zuständigen Fachreferaten und dem Polizeipräsidenten, habe ich mir vor einigen Tagen die verschiedenen Lösungsvorschläge darstellen lassen und weitere Maßnahmen veranlasst“, sagt er unserer Zeitung.
Die Obdachlosen würden immer wieder vom Wärmebus und Streetworkern besucht, so eine Sprecherin des Sozialreferats. Das Referat kümmert sich um die Beratung der Bettler. Ihnen seien die alternativen Übernachtungsmöglichkeiten bekannt, wie der Übernachtungsschutz in der Bayernkaserne.
OB Dieter Reiter spricht mit Gebäude-Eigentümern
„Zum Teil haben einzelne Personen die Nächte im Übernachtungsschutz verbracht“, so die Sprecherin. Aber längst nicht alle - und tagsüber sitzen sie wieder am Kaufhof zum Betteln. Das gilt auch für den Karstadt in der Schützenstraße. Das Haus steht leer - genau wie der ehemalige Kaufhof. Denn die Zwischennutzung Lovecraft wurde beendet, bevor sie richtig startete. „Es sind weitere Räumungen geplant“, kündigt die Sprecherin an.
Das Problem: Es handelt sich um Privatgrund. Die Polizei kann daher keine Platzverweise aussprechen. Reiter sagt aber: Es „werden bereits Gespräche mit den Eigentümern geführt.“ Ziel sei es, Zwischennutzungen in den betroffenen Gebäuden zu ermöglichen. Davon erhoffe er sich eine Verbesserung der Situation, erklärt der OB.