Ampel wegen technischen Defekts zehn Minuten lang rot - Autofahrer fuhren einfach weiter
Zahlreiche Verkehrsteilnehmer querten den Bahnübergang in Schongau am Sonntag trotz Haltegebots. Die Polizei informiert über richtiges Verhalten, wenn die Ampel rot bleibt.
Schongau – Lange Schlangen bildeten sich am Sonntagmittag gegen 12 Uhr rund um den Bahnübergang in Schongau. Über zehn Minuten, bis der Zug um 12.16 Uhr schließlich die Stelle passierte, zeigten die Ampeln dort rot.
Zu lange für einige Verkehrsteilnehmer: Nach ein paar Minuten querten die ersten Fußgänger den Bahnübergang trotz Haltegebots, kurz darauf folgten auch ein paar Autofahrer. Ein einzelner sogar entgegen der Fahrtrichtung, von Peiting kommend direkt Richtung Lechberg.
Tatsächlich war „der Bahnübergang in Schongau gestört und dadurch länger als gewöhnlich geschlossen“, heißt es auf Nachfrage bei der Deutschen Bahn. Die Schließzeit betrage in der Regel etwa drei bis vier Minuten. Der Triebfahrzeugführer sei vom Fahrdienstleiter regelkonform informiert worden und habe den Bahnübergang sicher befahren, so eine Sprecherin der Bahn. „Die Störung wurde nach der Zugfahrt zügig von den Kollegen der Leitstelle behoben beziehungsweise entstört.“
Ampel bleibt rot - Polizei informiert zu richtigem Verhalten
Wie verhält man sich also richtig in einer solchen Situation? Muss man abwarten, oder darf man den Bahnübergang nach gewisser Zeit queren? So lange die Ampel rot zeige, dürfe man nicht fahren, betont Schongaus Polizeichef Herbert Kieweg auf Nachfrage. Auch wenn es länger dauere.
Wenn man davon ausgehe, dass ein Defekt vorliege und das rote Licht gar nicht mehr ausgehe, solle man lieber die Bahn oder die Polizei informieren. Diese könnten abklären, ob beispielsweise eine Störung vorliege und den Verkehr gegebenenfalls regeln. „Und die Leute melden sich in der Regel auch“, so Kieweg.
Fährt man dennoch über eine rote Ampel, drohen ein Bußgeld in Höhe bis zu 250 Euro und ein Führerscheinentzug, so Kieweg. Und: „Es kann ja auch sehr gefährlich sein, einfach über rot zu fahren, wenn man nicht weiß, ob der Zug doch auf einmal kommt.“