„Golf von Amerika“: Mexiko verklagt Google

Weil Google einem Dekret des US-Präsidenten Donald Trump gefolgt ist und den Golf von Mexiko teils umbenannt hat, bemüht Mexikos Präsidentin Sheinbaum die Justiz.
Mexiko-Stadt – US-Präsident Donald Trump war es, der in einem Dekret die Namensänderung des Golfs von Mexiko angeordnet hatte. Google wurde daraufhin aktiv und verzeichnet seit Februar 2025 die Meeresbucht als „Golf of Amerika“ bei Google Maps. „Wir haben eine langjährige Praxis, Namensänderungen vorzunehmen, wenn sie in offiziellen Regierungsquellen aktualisiert wurden“, erklärte der kalifornische Internetdienstleister sein Vorgehen.
Wegen dieser Namensänderung nun hat Mexiko nach eigenen Angaben das US-Unternehmen verklagt. „Die Klage wurde bereits eingereicht“, sagte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum am Freitag (9. Mai) im Rahmen ihrer täglichen Pressekonferenz. Wann und bei welchem Gericht die Klage erstattet wurde, erklärte die Präsidentin jedoch nicht.
Präsidentin von Mexiko: Google soll sich an Trump-Dekret halten
Allerdings habe Sheinbaum den Online-Dienst Google aufgefordert, sich an den Wortlaut des Trump-Dekrets zu halten, mit dem im Januar die Namensänderung veranlasst worden war. Nach der Argumentation Sheinbaums beziehe sich die Anordnung von Donald Trump nur auf den Kontinentalsockel, der zu den USA gehört und an die Staaten Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas grenzt. „Die US-Regierung nennt nur den Teil auf dem US-Kontinentalsockel Golf von Amerika, nicht den gesamten Golf, weil sie dafür nicht die Befugnis hätte“, sagte die Präsidentin. Google solle es ebenfalls so handhaben.
Gewässer | Atlantischer Ozean |
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Landmasse | USA, Mexiko, Kuba |
Fläche | 1.550.000 km² |
Größte Wassertiefe | 4375 Meter |
Zuflüsse | Mississippi River, Rio Grande, Yucatánstraße |
Google, das zu dem Mutterkonzern Alphabet gehört, hatte im Februar die Namensänderung in seinem Kartendienst veranlasst. In den USA sehen Nutzerinnen und Nutzer seitdem die Bezeichnung „Golf von Amerika“, in Mexiko ist die Meeresbucht als „Golf von Mexiko“ ausgezeichnet, im Rest der Welt sind beide Bezeichnungen zu sehen. Das ist gemäß Google bei umstrittenen Ortsnamen so üblich.
„Golf von Amerika“: US-Senat und Demokraten müssen zustimmen
Die mexikanische Präsidentin hatte schon im Februar eine Klage in Aussicht gestellt, wenn Google auf die weitreichende Namensänderung bestehe. Der Name Golf von Mexiko ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich.
Bereits am Donnerstag (8. Mai) hatte das US-Repräsentantenhaus einem Gesetzesentwurf für die Namensänderung zugestimmt. Im Senat dürfte der Entwurf jedoch durchfallen, da dort Stimmen der Demokraten nötig sind. Der Entwurf weist die US-Bundesbehörden an, ihre Dokumente und Karten entsprechend der Namensänderung anzupassen. (AFP)