Hochwasser im Saarland: Bootstrupp aus dem Ostallgäu rettet Jugendlichen
Anhaltender Regen hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag für Hochwasser im Saarland und in Rheinland-Pfalz gesorgt. Auch der Wasserrettungszug Schwaben wurde zum Hochwassereinsatz alarmiert – und rettete einen Jugendlichen aus einer lebensbedrohlichen Lage.
Marktoberdorf/Saarland – Die Bilder sind schockierend: Aufgrund anhaltender kräftiger Regenfälle waren die Pegelstände der Flüsse im Saarland so stark angestiegen, dass es zu extremen Überschwemmungen kam. Auf Anforderung der saarländischen Behörden und im Auftrag des Führungs- und Lagezentrums des Deutschen Roten Kreuzes entsandte das BRK den Wasserrettungszug aus dem Bezirk Schwaben, um die Einsatzkräfte vor Ort abzulösen. Mit dabei war auch der in Marktoberdorf stationierte Bootstrupp 1. „Die von uns entsandten Einsatzkräfte kamen aus verschiedenen Ostallgäuer Ortsgruppen, damit bei uns die Einsatzbereitschaft weiterhin sichergestellt ist“, erklärt. Lukas Walk, technischer Leiter der Kreiswasserwacht Ostallgäu.
Ebenfalls entsandt wurde vom BRK ein Vorauskommando bestehend aus Fachberatern der Bergwacht, Wasserwacht und der Bereitschaft, das die Lage mit den örtlichen Führungs- und Leitungskräften vor Ort erkundete und abstimmte.

Als die Helfer aus dem Allgäu am Samstagmorgen im Schadensgebiet in Dillingen an der Saar eintrafen, zeigten sich die ersten Ausläufer des Großschadenereignisses. „Bereits bei der Anfahrt waren etliche Straßen durch Überflutung gesperrt. Zahlreiche vermeintliche Bäche am Streckenverlauf waren zu Flüssen angeschwollen und überfluteten nicht nur Felder und Wiesen“, berichtet Lukas Walk. Ausgestattet war der Wasserrettungszug aus Schwaben mit 32 Einsatzkräften, Tauch- und Bootstrupps sowie fünf Luftrettungsspezialisten.
Schlauchboot kentert, Marktoberdorfer Bootstrupp greift ein
In der Nähe von Dillingen wurde es für die Retter gegen Mittag ernst: Der Bach Nied trat hier massiv über die Ufer (Pegelstand 4,45 Meter statt normalerweise maximal 2 Meter) und ließ ein Schlauchboot mit drei Jugendlichen kentern. Zwei von ihnen konnten sich eigenständig ans nahe Ufer retten, der dritte nicht. Ihm gelang es aber, sich in der Flussmitte an einem Baum festzuklammern. Durch die schnelle Rettung durch die Einsatzkräfte des Bootstrupps 1 aus Marktoberdorf konnte auch er unbeschadet aus seiner lebensbedrohlichen Lage gerettet werden.
Am Samstagnachmittag entspannte sich die Lage im Bereich Saarlouis wieder, so dass der Wasserrettungszug nach Bayern zurückbeordert werden konnte. Zurück in der Heimat, wurden die Retter von BRK-Präsidentin Angelika Schorer und dem stellvertretenden Landesvorsitzenden der Wasserwacht Bayern, Benjamin Taitsch, empfangen und für ihren kurzfristigen Einsatz am Pfingstwochenende gewürdigt.
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