Das Wohnbauprojekt in Fischen-Weiler kann jetzt in das Genehmigungsverfahren gebracht werden. Inzwischen hat eine umfangreiche Baufelduntersuchung stattgefunden, die die wesentlichen Bedenken von Anwohnern der zukünftigen Baustelle ausräumte. Im kommenden Frühjahr soll die Bauphase beginnen.
Im kommenden Jahr sollen in der Nordwest-Ecke der kleinen Ortschaft vier neue Gebäude mit insgesamt 30 Wohnungen unterschiedlicher Größen gebaut werden. Nicht unbedingt die Anzahl sorgte für Bedenken bei den Anwohnern. Sie machten sich vor allem Sorgen wegen der Ableitung von Niederschlagswasser und möglicher Hangrutschungen.
Das Baufeld liegt dicht unterhalb eines etwa 20 Meter steil aufsteigenden Hangs im Westen. Sondierungsbohrungen und weitere geologische Untersuchungen im Laufe des Jahres erbrachten jedoch keine Hinweise auf mögliche Gefahren durch Hangrutschungen.
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Der Hang am sogenannten Höldersberg sei massiver Fels und reiche sehr tief in den Untergrund. Auch das Grundwasser – rund 5 bis 6 Meter unter Geländeniveau – stelle kein Problem dar. Das „alte Problem“ des Regenwassers, das in der Senke, in der die kleine Ortschaft liegt, zusammenlaufe, werde sich mit der geplanten neuen Bebauung nicht verschärfen, so erläuterte der Hydrologe Oliver Dittmann. An einer anderen Facette der Infrastruktur könnte sich mit der Zunahme der Wohnungen in Weiler durchaus etwas ändern.
Die Wasserversorgung sei jetzt schon am Limit: Die Ortschaft wird lediglich mit einer 100-er Zuleitung aus Fischen „bedient“. Es sei kein Problem der Menge, sondern des Drucks, so Ralf Loth vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Hörnergruppe, „das zeigt sich jetzt schon.“ Und: „Recht knapp“ ist auch die Löschwasser-Situation. Um Verbrauchsspitzen zu kappen, müsste der Bauwerber entsprechende Ergänzungen – also Pufferspeicher – für die Neubauten in Weiler vorsehen.
Der eigentliche Bau soll im Sommer 2024 beginnen
Am Limit ist zudem der Abwasserkanal, deutet Ralf Loth weiter an. Eine Aufweitung des Kanals sei technisch kaum möglich. Ein Niederschlagsrückhaltebecken in der Nähe ist bereits in Planung.„Baurecht ist auf jeden Fall gegeben“, unterstreicht Bürgermeister Bruno Sauter auf der jüngsten Ortsversammlung. Allerdings sei nichts erlaubt, was vom Plan des beschriebenen Projektes abweiche.
Im Zuge der neuerlichen Auslegung der Pläne können Einwände gegen das Projekt vorgebracht werden. Inzwischen wurde bereits ein ehemaliges Stallgebäude und große Teile der der früheren Urlauberpension abgerissen. Im Frühjahr 2024 sollen die noch offenen Fragen aus der Anpassung der Infrastruktur mit Verund Entsorgungskapazitäten geklärt sein.
Im Sommer könnte der eigentliche Bau beginnen. Die Bauphase will Bauwerber Josi Kreuzhagen möglichst kurz halten; vermeiden lasse sich eine gewisse Beeinträchtigung durch Lärm dabei aber nicht. Durch die Hybridbauweise sei diese Zeit jedoch möglichst kurz gehalten.
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Die weiteren Arbeiten verursachten kaum störenden Lärm, beschwichtigt Kreuzhagen die Bedenken eines Anwohners, der eine Pension gegenüber der zukünftigen Baustelle betreibt. „Das Aufstellen des Rohbaus geht dann ratzfatz.“ Die rechtlichen Vorgaben seien dabei zu beachten, ergänzt Bürgermeister Sauter. „Aber jede Baustelle verursacht Lärm.“