Grünen-Kreisverband Miesbach: Bär spricht über Pfiffe bei Bauern-Demo
Miesbach/Landkreis – Der Miesbacher Kreisverband der Grünen traf sich im Bräuwirt in Miesbach zum traditionellen Neujahrstreffen. Neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr standen auch Ehrungen verdienter Mitglieder auf dem Programm.
Unter den rund 70 Teilnehmenden waren auch der neue stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen Johannes Becher, Bundestagsabgeordneter Karl Bär und die Betreuungsabgeordneten für den Landkreis Benjamin Adjei und Andreas Voßeler.
„In den Kommunen verändert man die Welt, also nicht die ganz große, aber die kleine schon. Und mit der Zeit verändern kleine Fortschritte auch die große Welt“, ist sich Johannes Becher sicher. Die Botschaft des stellvertretenden Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen war eindeutig: All diejenigen stärken die Demokratie, die sich für sie einsetzen. In der Zivilgesellschaft, aber auch und besonders in den Stadt- und Gemeinderäten.
Gegen zu viel Bürokratie, für mehr Kita-Plätze
Die Grünen wollen deshalb „vor Ort beweisen, dass sie es können, wollen das Vertrauen im Münchener Umland zurückgewinnen und ab 2026 in den Gemeinden und Kreisen noch stärker vertreten sein“, erklärt der Kreisverband. Mit Hartnäckigkeit wollen die Grünen am Erreichen von Klimaneutralität und am Bürokratieabbau arbeiten. Für Letzteren müssten einzelne Verordnungen aber auch tatsächlich gestrichen werden. Momentan bewege sich Bayern da in die falsche Richtung, erklären die Kreis-Grünen.
Wichtig sei auch der Blick in die Familien: „Sehr viele, vor allem Frauen, können nicht so viel arbeiten, wie sie möchten, weil Kinderbetreuungsplätze fehlen. Das ist nicht nur ein Verlust für die einzelne Familie, sondern auch einer für die Gesellschaft und die Volkswirtschaft“, erklären die Grünen. Das Geld, „das in Bayern im Moment mit der Gießkanne auf alle Familien verteilt wird“, sehen die Grünen besser im System aufgehoben. Dort sei es bitter nötig, bekräftigt Johannes Becher, selbst Mitglied im Kinderausschuss des Landtags.
Bär berichtet von Rede auf Demonstration der Bauern in München
Bundestagsabgeordneter Karl Bär berichtete von seiner Erfahrung bei der Bauern-Demonstration am Münchner Odeonsplatz. Dort sprach er auf Einladung des Bauernverbands, erntete jedoch Buhrufe und Pfiffe. „Das war keine vergnügungssteuerpflichtige Veranstaltung, aber ich würde wieder hingehen“, resümierte Bär und erntete dafür Applaus. „Wir Grüne stehen deshalb im Feuer, weil wir uns den Protestierenden stellen, überall in der Republik. Das ist etwas Gutes, weil wir so die Demokratie verteidigen und wortwörtlich miteinander reden“, sagte Bär und machte seinen Parteifreunden Mut für die im Juni anstehenden Wahlen in mehreren Bundesländern.
Zudem rief er dazu auf, die am 9. Juni anstehende Europawahl im Blick zu behalten. Schließlich werden in Brüssel wichtige Entscheidungen getroffen, die auch in Deutschland Auswirkungen haben werden. Gerade auch, was die Landwirtschaft betrifft, betonte Bär. she
Ehrungen für Mitglieder
Beim Neujahrstreffen fanden auch Ehrungen innerhalb des Grünen-Kreisverbandes statt: Zehn Jahre dabei sind Dorothea Deutsch und Thomas Tomaschek, 20 Jahre sind es bei Winfrid Dresel und Karl Bär. Auf 25 Jahre bringt es Hajo Netzer, Roland Klebe auf 40 Jahre.