Mauerner Projekt „Senioren fahren Senioren“: Wenn Rentner sich gegenseitig chauffieren
Die VG Mauern hat ein besonderes Projekt gestartet: Bei „Senioren fahren Senioren“ sollen rüstige Rentner „Taxi“ für nicht mehr ganz so mobile Senioren sein.
Mauern – Das Konzept steht: In der Verwaltungsgemeinschaft Mauern soll schon bald das Projekt „Senioren fahren Senioren“ an den Start gehen. Für die geplanten Hol- und Bringfahrten für die Senioren hat die VG Mauern einen Kleinbus, konkret einen Schulbus aus Gammelsdorf, mit Platz für acht Personen gekauft. Dieser soll von ehrenamtlich engagierten Senioren gefahren werden, um alleinstehenden oder leicht körperlich eingeschränkten älteren Mitmenschen mehr „Mobilität und soziale Teilhabe“ zu ermöglichen, berichtete Siegfried Probst, Seniorenbeauftragter der Gemeinde Mauern, bei der Bürgermeister-Dienstbesprechung, wo er das Projekt vorgestellt hat. Auch Angehörige sollen durch den Service entlastet werden. Aktuell, so Probst, hätten sich bereits zehn Senioren bereit erklärt, diesen Service zu übernehmen.
Die Idee dazu entstand durch die Gymnastikstunde für leicht an Demenz erkrankte Bürger, die in Mauern regelmäßig angeboten wird. Damit auch Bürger aus den drei anderen VG-Gemeinden Gammelsdorf, Wang und Hörgertshausen an den Turnstunden in Mauern teilnehmen können, wurde über einen kleinen Bus nachgedacht, sagte Probst. Zusammen mit Christine Lutz, Koordinatorin für Jugend- und Seniorenarbeit in der VG Mauern, habe man schließlich ein Konzept erarbeitet, das noch mehr Fahrten beinhaltet – etwa zum Einkaufen, zum Arzt oder zu gemeindlichen Veranstaltungen. Die Koordination des „Ruf-Busses“ übernimmt Christine Lutz.
Derzeit ist der Kleinbus noch als Schulbus im Einsatz
Aktuell, so berichtete Probst im FT-Gespräch, sei der Kleinbus noch als Schulbus im Einsatz. Grund: „Der Schulverband Gammelsdorf wartet noch auf den neuen Bus.“ So lange dieser noch nicht im Dienst ist, sei der alte Bus noch im Einsatz. Sobald dieser frei wird, könne man mit dem Projekt „Senioren fahren Senioren“ starten.
Natürlich sollen die Ehrenamtlichen auf ihren Einsatz vorbereitet werden – etwa durch einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe sowie ein Fahrsicherheitstraining. Damit, so Probst, werde man demnächst starten, so dass der Service bis Herbst zuverlässig läuft.
Der Führerschein der Klasse B reicht völlig
Für das Engagement sollen die Fahrerinnen und Fahrer eine Aufwandsentschädigung bekommen. Eine Personenbeförderung-Bescheinigung ist nicht erforderlich, da maximal acht Personen chauffiert werden dürfen – der Führerschein der Klasse B ist somit ausreichend. Abgesichert sind die Ehrenamtlichen über die VG Mauern.
Landrat Helmut Petz lobt das Projekt als „tolle Idee“ – eine Idee, die sich möglicherweise auch in anderen Landkreis-Gemeinden durchsetzen könnte, so seine Hoffnung.