„Auf keinen Fall berühren“: Gefährliches Insekt breitet sich in Bayern aus – Stadt warnt Bürger eindringlich

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Der Eichenprozessionsspinner macht sich in Oberfranken breit. Eine Stadt greift nun zum Warnschildern und richtet einen dringenden Appell an die Bürger.

Bamberg – Der Sommer ist da und mit ihm blüht auch die Natur so richtig auf. Blumen und Bäume erstrahlen in saftigen Farben und ziehen auch viele Tiere, wie etwa Insekten an. Dabei treiben auch einige Schädlinge ihr Unwesen. So auch in Bayern. Bereits seit Wochen sorgt die Asiatische Hornisse im Freistaat für Aufsehen. Eine Stadt in Oberfranken warnt nun auch vor einer gefährlichen Insektenart, die auch für den Menschen zur Bedrohung werden kann.

Nest von Eichenprozessionsspinnern an einer Eiche
Die Gifthaare des Eichenprozessionsspinners können bei Menschen Juckreiz auslösen. © IMAGO/Robert Poorten

Eichenprozessionsspinner breitet sich in Bamberg aus – Stadt warnt Bürger

Konkret macht sich der Eichenprozessionsspinner in Bamberg breit. „Aktuell sind die Äußere Nürnberger Straße sowie neuerdings auch der Spielplatz Greiffenbergstraße in der Gartenstadt betroffen“, erklärt die Stadt in einer Mitteilung. Dort werde auch mit Schildern vor den Tieren gewarnt. „Raupen oder ihre Gespinste auf keinen Fall berühren“, warnt die Stadt. Auch sollten augenscheinlich verlassene Nester gemieden werden, da dort noch reizende Härchen der Tiere zu finden sein können.

Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner ist in Bamberg unter anderem an Eichen an der Nürnberger Straße zu finden. © Bamberg Service

Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schmetterling und gehört zur Familie der Zahnspinner. Die Raupen besiedeln gerne Eichenbäume. Die Brennhaare der Tiere können leicht in Haut und Schleimhaut eindringen und dort gesundheitliche Probleme bei Menschen und Tieren auslösen.

Eichenprozessionsspinner kann Gesundheitsprobleme auslösen – diese Symptome sind möglich

Ab dem dritten Larvenstadium enthalten die Brennhärchen der Raupen das Nesselgift Thaumetopoein. Dieses kann bei Menschen eine Immunreaktion auslösen. Dabei können unter anderem folgende Symptome auftreten:

  • Juckreiz
  • Hautentzündungen
  • Nesselsucht
  • Atembeschwerden
  • Allergische Reaktionen

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Haare des Eichenprozessionsspinners können gefährlich werden – das raten Experten

Um gesundheitliche Folgen in Zusammenhang mit dem Kontakt zum Eichenprozessionsspinner zu vermeiden, raten Experten zu grundsätzlichen Vorsichtsmaßnahmen. Der Naturschutzbund (NABU) gibt daher folgende Tipps:

  • Abstand zu den Nestern des Eichenprozessionsspinners halten und weder diese noch die Raupen selbst berühren.
  • Nach Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner auf keinen Fall die Augen berühren und direkt duschen.
  • Kleidung, die in Kontakt mit den Tieren stand, bei mindestens 60 Grad waschen, um das Nesselgift zu zerstören.
  • Nester entfernen lassen.
  • Bei Arbeiten in betroffenen Gebieten Schutzkleidung tragen.
  • Im Falle von Gesundheitsproblemen dringend einen Arzt aufsuchen.

Auch Tiere können durch Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner gesundheitliche Probleme bekommen. Kommt es zu Berührungen mit den Insekten, sollten betroffene Stellen mit Wasser abgewaschen werden und bei Symptomen ein Tierarzt aufgesucht werden.

Stadt bekämpft Eichenprozessionsspinner in Bamberg – Dauer der Sperrungen offen

In Bamberg werden die Eichenprozessionsspinner mit gezielten Maßnahmen von der Abteilung Grünanlagen des Bamberg Service bekämpft. Dabei kommen Asbestsauger und ein biologisch abbaubarer Kleber zum Einsatz. Ziel sei es, die betroffenen Bereiche so bald als möglich wieder freizugeben. „Dennoch kann es je nach Ausmaß des Befalls und Witterung vorkommen, dass Teilbereiche zur Sicherheit auch über einen längeren Zeitraum gesperrt bleiben müssen“, so die Stadt. (jr)

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