Deutschland droht Unwetter-Sommer: Phänomen kurbelt Wetter-Gefahrenquelle an

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Rekordhitze im Mittelmeer treibt Verdunstung und Extremwetter an – was bedeutet das für den Sommer in Deutschland? Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

Hamm – Das westliche Mittelmeer erreicht in diesen Tagen bedrohlich hohe Wassertemperaturen. Werte um 29 Grad, regional sogar knapp darüber, sind keine Seltenheit mehr. Solche Temperaturen entsprechen tropischen Bedingungen, wie man sie eher aus der Karibik kennt. Das hat weitreichende Folgen: Ein wärmeres Meer fördert die Verdunstung, wodurch mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre gelangt.

Diese gespeicherte Energie steht dann für Unwetter bereit. Je wärmer das Wasser, desto größer das Risiko für heftige Niederschlagsereignisse, da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann. Besonders betroffen sind die Regionen rund ums Mittelmeer – etwa Italien, Südfrankreich oder Spanien –, wo bereits erste Anzeichen für intensivere Schauer und Gewitter in den Prognosen auftauchen.

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Wetter-Folgen für Mitteleuropa: Spätsommer mit Unwetterpotenzial

Auch der Sommer in Deutschland bleibt von diesen Entwicklungen nicht unbeeinflusst. In einigen Wettermodellen deuten sich für Ende Juli und den August erhöhte Niederschläge an. Die Atmosphäre zeigt bereits jetzt ungewöhnlich hohe Feuchtigkeitswerte. Das kann zur Folge haben, dass bei bestimmten Wetterlagen, etwa wenn Tiefdruckgebiete aus Südwesten einsickern, sehr kräftiger und ergiebiger Regen entsteht.

Unwetterartige Niederschläge deuten sich von den Alpen bis zur Ostsee an und das schon in den kommenden Tagen. © METEORED/www.daswetter.com

Sturzfluten und lokale Überschwemmungen werden dadurch wahrscheinlicher – insbesondere, wenn der Boden nach längerer Trockenheit kein Wasser mehr aufnehmen kann. Je wärmer das Mittelmeer, desto länger bleibt die Gewitter- und Unwettersaison aktiv – oft bis in den Oktober oder sogar November hinein. Doch auch mit mehreren Hitzewochen rechnen die Experten noch in diesem Jahr.

Mittelmeer wird zu Wetter-Gefahrenquelle: Medicanes auf dem Weg zum Hurrikan?

Schon jetzt gibt es immer wieder sogenannte „Medicanes“ – mediterrane Sturmtiefs mit tropischen Eigenschaften. Diese sind in der Regel schwächer als echte Hurrikane, können aber lokal enorme Schäden anrichten. Mit dem weiteren Temperaturanstieg stellt sich die Frage, ob diese Stürme künftig stärker werden – vielleicht sogar in Hurrikan-Stärke? Zwar fehlen noch einige Bedingungen wie eine komplett ungestörte vertikale Windscherung, aber je wärmer das Meer, desto näher rückt dieses Szenario.

Sollte das westliche Mittelmeer dauerhaft Wassertemperaturen über 28–29 Grad halten, wäre die Entwicklung tropischer Stürme mit zerstörerischer Kraft nicht mehr ausgeschlossen. Das Mittelmeer wird so zu einer echten Gefahrenquelle – für den Süden Europas, aber zunehmend auch für Mitteleuropa.

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