Hallenbad: Zorneding wirft Kirchseeon Rettungsring zu
Ist das die Rettung für das geschlossene Kirchseeoner Hallenbad? Zumindest keimt Hoffnung auf: Die Gemeinde Zorneding will den Nachbarn helfen.
Kirchseeon/Zorneding – Zwölf Millionen Euro dürfte die Sanierung des Kirchseeoner Hallenbades kosten. Viel Geld, das die Marktgemeinde trotz der hohen Blitzereinnahmen nicht alleine aufbringen kann. Die Rettung könnte aus Zorneding kommen: Dort debattierte der Gemeinderat kontrovers über eine mögliche finanzielle Unterstützung für die Nachbarn – und stimmte am Ende dafür.
Grundlage ist ein Antrag der Grünen aus dem Jahr 2023, sich an den laufenden Betriebskosten des Kirchseeoner Bades zu beteiligen, um eine Schließung zu verhindern. Das Zornedinger Rathaus hatte seinerzeit darauf hingewiesen, dass es aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei, Kirchseeon mit einem Betriebskostenzuschuss zu unterstützen. Denkbar sei aber eine interkommunale Zusammenarbeit in Form eines Zweckverbandes.
Grüner wirbt für Zweckverband
Für diesen Zweckverband warb Helmut Obermaier (Grüne) jetzt eindringlich: „Es ist kein hinnehmbarer Zustand, dass unsere Kinder keinen Schwimmunterricht mehr haben!“ Durch den Zweckverband könne Zorneding eine noch verhandelbare Anzahl von Wochenstunden für Schul- und Vereinssport bekommen sowie Schwimmzeiten für die Allgemeinheit. Der Bedarf an Schwimmstunden sei deutlich höher als das bestehende Angebot, so Obermaier. Dabei gehe es nicht nur um Kinder, sondern um die ganze Bevölkerung.
Das Gremium war sich einig, dass Kinder schwimmen lernen müssen. „Aber muss das der Gemeinderat leisten?“, fragten einige Räte. Schließlich sei auch Zorneding knapp bei Kasse. „Dem Gemeinderat muss bewusst sein, dass das Geld woanders fehlen wird“, mahnte Bürgermeister Piet Mayr (CSU). Dem entgegnete Giulia Hillebrand (Grüne): „So wie Kinder Lesen und Schreiben lernen, sollten sie zumindest Grundlagen des Schwimmens lernen. Ich finde schon, dass das eine öffentliche Aufgabe ist. Wenn die Eltern selbst nicht schwimmen können, haben die Kinder sonst keine Chance.“
Mehrheit für Verhandlungen mit Kirchseeon
Nach langer Debatte stimmte der Gemeinderat schließlich mehrheitlich dafür, zunächst einmal generell Verhandlungen mit Kirchseeon zur Gründung eines Zweckverbandes näherzutreten.
Kirchseeons Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) zeigte sich erleichtert: „Wir sind ein gutes Stück weiter, es freut mich sehr, dass wir grünes Licht für weitere Gespräche haben.“ Vielleicht halb im Scherz fügte er mit Blick auf andere Gemeinden hinzu: „Wer noch mitmachen will, kann sich gerne melden.“ Zorneding sei aber, was Schul-, Vereins- und Freizeitschwimmen angehe, räumlich und organisatorisch „der logische Ansprechpartner“. Zu einem Zeithorizont, wie es weitergehen könne, wagte Paeplow noch keine Prognose.