Rentner kriegen zu wenig Geld aus der Versicherung gezahlt
Viele setzen auf Zusatzrenten zur Altersvorsorge. Doch laut Stiftung Warentest sind Lebensversicherungen oft teuer und wenig rentabel.
Berlin – Um den Lebensstandard im Ruhestand weitgehend halten zu können, gilt eine zusätzliche Rente als unerlässlich. Ob private Lebensversicherungen dafür das richtige Instrument sind, ist allerdings fraglich – aus diesem Grund hat die Stiftung Warentest Rentenversicherungen genauer unter die Lupe genommen.
Zusatzrente im Test: Lebensversicherungen schneiden schlecht ab
Die Stiftung Warentest prüfte insgesamt 14 klassische Rentenversicherungen. Das Resultat fällt aufgrund der oft hohen Kosten durchwachsen aus. „Die garantierten Renten sind insgesamt eher niedrig. Es gibt keine sehr guten Tarife, sondern nur drei gute“, erklärten die Warentester am Mittwoch (14. Mai) gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Teilweise liegt die garantierte Rentenzahlung sogar unter dem Betrag, den die Versicherten eingezahlt haben.

Stiftung Warentest: Rentner kriegen zu wenig Geld von Lebensversicherungen ausgezahlt
Im Testfall zahlte eine Modellkundin 30 Jahre lang monatlich 200 Euro in eine Rentenversicherung ein. Insgesamt kommt sie damit auf eine Summe von 72.000 Euro zu Beginn der Rente. Fünf Anbieter garantieren jedoch eine Auszahlung, die unter dieser eingezahlten Summe liegt, drei Versicherer garantieren zumindest den vollen Betrag. Die Hannoversche, die von der Stiftung Warentest mit „gut“ bewertet wurde, schneidet mit 79.966 Euro besonders gut ab und garantiert damit 111 Prozent der eingezahlten Beiträge.
Testsieger wurde jedoch der Anbieter Europa, der vor allem durch geringe Kosten überzeugte. „Das wirkt sich positiv auf die Rendite aus“, kommentierten die Tester. Trotz des höchsten Garantiebetrags belegte die Hannoversche nur den zweiten Platz, da sie bei den Kriterien Flexibilität und Transparenz Schwächen zeigte.
Im untersuchten Fall müsste die Kundin bei der Hannoverschen ein Alter von 92 Jahren erreichen, um ihre eingezahlten Beiträge vollständig zurückzuerhalten. Viele Versicherte entscheiden sich jedoch ohnehin dafür, sich das gesamte Kapital auf einmal auszahlen zu lassen.
Absicherung für Rentner: Besonders für Frauen lohnen sich Investitionen
Gerade Frauen stellen häufig fest, dass ihre gesetzliche Rente nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern. Ursache dafür ist, dass Frauen im Vergleich zu Männern häufiger Care-Arbeit leisten – etwa durch Teilzeitarbeit, Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen. Diese Zeiten wirken sich negativ auf die Höhe der Rentenansprüche aus. Daher empfehlen Finanzexperten, frühzeitig privat vorzusorgen, um die Rentenlücke zu schließen. (AFP/hk)