In der Nacht zum Mittwoch kam es zu einem Drohnenangriff auf die russische Stadt Tscheboksary im Gebiet Tschuwaschien. Der Ort liegt rund 970 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Laut dem „Kyiv Independent“ ereignete sich die erste Explosion gegen 2:40 Uhr Ortszeit. Weitere Detonationen wurden am Stadtrand sowie in der Nähe des Dorfes Lapsary, etwa zehn Kilometer entfernt, gemeldet. Videos auf Telegram sollen dichte Rauchwolken und Feuer in einem Stadtbezirk zeigen. Die Ukraine hat sich bisher noch nicht zu dem Angriff geäußert.
Verletzte und Schäden bestätigt
Die örtlichen Behörden haben den Angriff inzwischen bestätigt. Oleg Nikolajew, der Leiter der Region Tschuwaschien, erklärte, dass Drohnen die Region attackiert hätten. Zwei Menschen, darunter ein Jugendlicher, seien verletzt worden. Zudem seien zwei Wohnhäuser beschädigt worden. Diese Informationen konnten nicht unabhängig überprüft werden. Auch die genauen Hintergründe des Angriffs bleiben unklar.
Werk für elektronische Kriegsführung als Ziel
Russische Telegram-Kanäle berichten, dass das VNIIR-Progress-Werk in Tscheboksary getroffen wurde. Dieses Institut entwickelt elektronische Kriegsführungssysteme, darunter die Kometa-Antenne, die Satelliten-, Funk- und Radarsignale stören kann. Das Werk steht unter Sanktionen der USA und der EU.
Bereits im Juni war die Anlage Ziel eines ukrainischen Drohnenangriffs, bei dem große Explosionen und Brände entstanden. Damals hatte der ukrainische Generalstab erklärt, man wolle Russlands Fähigkeit zur Herstellung von Komponenten für Präzisionswaffen schwächen.