Kreisgruppe Füssen des BJV feiert 100-jähriges Bestehen
Am Sonntag, 22. September, feiern die Kreisgruppe Füssen des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) ihr 100-jähriges und die Jagdhornbläsergruppe Füssen ihr 60-jähriges Bestehen gemeinsam im Schlossbrauhaus in Schwangau. Zwischen 11 und 17 Uhr gibt es ein abwechslungsreiches Programm.
Füssen – „Jeder Anlass und ganz besonders ein 100-jähriges Jubiläum ist ein guter Grund zusammenzukommen“, sagt Jörg Pauly, der Vorsitzende der Kreisgruppe Füssen. Der Verein selbst, der Mitglied im Landesjagdverband Bayern ist und am 1. Januar 1923 als „Schwäbisch-Bayerischer-Jägerverein e.V.“ gegründet wurde, ist eine Vereinigung, die sich für die Belange der Jagd und der Jäger einsetzt.
Das 100-jährige Jubiläum sei auch eine gute Gelegenheit, der breiten Öffentlichkeit zu erklären, was Jagd ist, warum gejagt wird und was Jäger machen. „Viele halten uns für schießwütige Hobbyjäger, dabei sind wir eher sowas wie gut ausgebildete Handwerker“, sagt Pauly. Neben der Jagd selbst würden Jäger auch in Themen wie Waldumbau, Hochbau und Wildpflanzenkunde geschult. Es gehe um angepasste Wildbestände, Waldumbau und den Umgang mit den Folgen des Klimawandels.
Mehr als Jagd: Die Kreisgruppe Füssen will auf ihre vielfältigen Tätigkeitsbereiche aufmerksam machen
Nach den Weltkriegen sei der Bedarf an Holz sehr groß gewesen, erklärt Pauly, so dass in Deutschland vor allem Fichtenwälder angepflanzt wurden. In den 70er und 80er Jahren, als das Problem der Klimaerwärmung langsam sichtbar wurde, zeigte sich, dass Monokulturen schlecht für die Zukunft sind. Mit dem Klimawandel, der das Klima wärmer und die Böden trockener werden lässt, zeigte sich, dass die Fichte damit nicht zurechtkommt. Außerdem sei sie anfällig für den Borkenkäfer − beides führt zum Waldsterben, wie Pauly erklärt. „Mischwälder sind widerstandsfähiger“. Da es in unserer Region keine Wildnis mehr gebe, sei es die Aufgabe der Förster, die Grundbesitzer bei der Wiederaufforstung zu unterstützen, erklärt Pauly.
„Wir brauchen den Wald“, betont er, nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Tiere sei der Mischwald wichtig. Ein weiteres Thema, das Pauly anspricht, ist der „Freizeitdruck“ der Menschen der seit Corona spürbar zugenommen habe. Die Menschen gingen mehr in den Wald, vor allem im Winter sei das ein Problem, denn wenn die Menschen mit Schneeschuhen oder Tourenski durch den Wald gehen, stören sie die Tiere, was zu einem hohen Energieverbrauch der Tiere führe. Dieser hohe Energieverbrauch wiederum führt dazu, dass Rehe junge Bäume anknabbern, was zu Verbiss und forstwirtschaftlichen Problemen führt.
Für all diese und weitere Themen will der Jagdverband sensibilisieren und mit anderen Akteuren wie Politik, Grundeigentümern und Forstwirtschaft Lösungen finden.
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