Immer mehr Kinder in Gaza von lebensgefährlichem Hunger betroffen

Die Zahl der hungernden Kinder im Gazastreifen ist nach UN-Angaben zuletzt deutlich angestiegen. Alleine im Mai seien über 5.100 Kinder wegen akuter Mangelernährung behandelt worden, ein Anstieg um 50 Prozent zum Vormonat und sogar um 150 Prozent zum Februar, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit.

Unter den von Unicef aufgenommenen Fällen seien zudem 636 mit schwerer akuter Mangelernährung, die tödlich enden könne. Auch hier ist nach Angaben des Hilfswerks ein deutlicher Anstieg zu Februar (258) zu verzeichnen.

Kindern wird der Zugang zu Ressourcen verwehrt

Kindern im Gazastreifen werde der Zugang zu Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung verwehrt, erklärte Unicef-Regionaldirektor Edouard Beigbeder. "Es sind von Menschen getroffene Entscheidungen, die Kinderleben kosten. Israel muss dringend die uneingeschränkte und umfassende Lieferung lebensrettender Hilfsgüter über alle Grenzübergänge hinweg ermöglichen."

Die Behandlungsmöglichkeiten am Gazastreifen schwinden.
Die Behandlungsmöglichkeiten im Gazastreifen schwinden. Getty Images

Ohne weitere Hilfslieferungen werde die Zahl der akut mangelernährten Kinder weiter steigen und wahrscheinlich einen neuen Höchststand erreichen.

Behandlungsmöglichkeiten schwinden

Gleichzeitig klagt das Hilfswerk über schwindende Behandlungsmöglichkeiten. So seien in Folge von Vertreibung und Beschuss von ursprünglich 236 Behandlungszentren nur noch 127 funktionsfähig. "Es muss jetzt alles unternommen werden, um eine Verschärfung der Hungersituation, die Ausbreitung von Mangelernährung und Krankheiten und letztlich das vermeidbare Sterben von Kindern zu verhindern", betonte Beigbeder.