Heißhungerattacken vermeiden - Drei Hormone sollten in Balance sein, um abzunehmen

Wer immer gedacht hat, dass Ernährung und ausreichend Bewegung, die wichtigsten Faktoren zum erfolgreichen Abnehmen sind, der liegt zwar nicht ganz falsch – aber es ist alles noch komplexer.

Vor allem Hormone spielen beim Gewicht verlieren und haben eine essenzielle Rolle. Sie kontrollieren das Sättigungsgefühl, das Stresslevel und auch die Fetteinlagerung. Sind sie nicht in Balance, kann es schwerfallen, gesund und langfristig abzunehmen.

  • Im Video: 5 Morgenroutinen fürs Abnehmen

Drei Hormone sind für die Gewichtsabnahme besonders wichtig

Die drei Hormone, die Sie kennen und deren Wirkung im Körper Sie verstehen müssen, damit der Abnehmversuch von Erfolg gekrönt sein kann, sind Cortisol, Grhelin und Leptin.

1. Cortisol – Stresshormon

Cortisol hat einen eher schlechten Ruf, dabei ist es - in Maßen - sehr nützlich und sogar wichtig. Es warnt den Körper vor Gefahren und schützt ihn so.

Problematisch wird es erst, wenn Cortisol dauerhaft ausgeschüttet wird.

Dazu kann es kommen, wenn privater und/oder beruflicher Stress den Alltag bestimmen, durch Schlafmangel oder durch Crash-Diäten mit zu hartem Training und unzureichender Nährstoffversorgung.

Der Körper ist dann in Alarmbereitschaft, vernachlässigt den Muskelaufbau und lagert Wasser und auch Fett ein.

2. Grhelin – Hungerhormon

Grhelin wird von der Magenschleimhaut und der Bauchspeicheldrüse gebildet und freigesetzt und beeinflusst - wie zahlreiche Studien zeigen konnten - die Steuerung des Hungergefühls.

Der Grund dafür ist, dass Grhelin Hirnregionen anspricht, die für die Appetitkontrolle zuständig sind. Eine erhöhte Ausschüttung von Grhelin kann daher zu Heißhungerattacken führen.

Ein erhöhter Grhelin-Spiegel kann zum Beispiel durch Schlafmangel verursacht werden, wie eine aktuelle Studie zeigt.

3. Leptin – Sättigungshormon

Leptin wird auch Sättigungshormon genannt, weil es - im Fettgewebe gespeichert - dem Körper durch vermehrte Ausschüttung signalisiert, dass man satt ist.

Experten bezeichnen Leptin auch als Gegenspieler von Grhelin. Ähnlich wie beim Grhelin besteht ein Zusammenhang zwischen dem Leptinspiegel und ausreichend Schlaf. Bei Schlafmangel wird weniger Leptin ausgeschüttet.

Darum funktionieren Crash-Diäten auf Dauer nicht

Für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme ist es wichtig, eine dauerhafte Cortisolausschüttung zu vermeiden, den Grhelinspiegel niedrig und den Leptinspiegel ausreichend hoch zu halten. Denn gerade für eine langfristige Gewichtsreduktion spielt die Regulation von Hunger und Sättigung eine wichtige Rolle.

Crash-Diäten bringen zwar oft schnelle Erfolge, das Gewicht kann aber nicht dauerhaft gehalten werden, da häufig ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt die Folge ist.

Wird auf ein zu starkes Kaloriendefizit und zu viel Sport gesetzt, leidet vor allem der Cortisolhaushalt. Der Körper schaltet auf Überlebensmodus, lagert Fett und Wasser ein.

Durch dauerhaft gestörte Grhelin- und Leptinspiegel verlieren Hunger- und Sättigungsgefühl ihre natürliche Funktion. Tage mit Heißhunger und Tage ohne Hunger werden zu einem gefährlichen Teufelskreis.

So halten Sie Ihr Hormonlevel in Gleichgewicht

Wie so oft ist die Antwort eine ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung. Doch auch ausreichend lange und tiefe Schlafphasen – so belegen es Studien – spielen eine entscheidende Rolle.

Das sollten Sie bei der Ernährung beachten:

  • Ballaststoffreich essen, um Hunger und Sättigung zu kontrollieren
  • Proteinreich essen, um den Muskelaufbau und hierdurch den Stoffwechsel anzuregen
  • Nährstoffreich essen, damit der Körper ausreichend versorgt ist
  • Konsum von Koffein, Alkohol, Transfette und Zucker eindämmen
  • Auf das natürliche Hunger- und Sättigungsgefühl hören