„Kein Stein bleibt auf dem anderen“: Altbundespräsident empört über Erdogan
Bundespräsident a.D. Christian Wulff kritisiert den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. „Staatsgründer Atatürk wollte ‚die Einheit der Türkei im Inneren und Friedfertigkeit nach außen‘. Erdogan verlässt diesen Weg“, sagte der Altbundespräsident dem FOCUS.
„In der Türkei bleibt kein Stein auf dem anderen“
„Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Demonstrationsrecht, Oppositionsrechte, Gewaltenteilung, Unschuldsvermutung, Rechtsstaatlichkeit: In der Türkei bleibt kein Stein auf dem anderen“, so Wulff weiter.
Die Welt solle im Interesse der Türkei hoffen, „dass es zu einer Umkehr kommt.“ Türkinnen und Türken müssten „frei über ihre Zukunft entscheiden können.“ Wulff weiter: „Atatürks Slogan war: ‚dem Volk gehört die uneingeschränkte und bedingungslose Souveränität‘.“
Imamoglu in Untersuchungshaft
Am frühen Mittwochmorgen verhaftete die türkische Justiz den Istanbuler Bürgermeister und Hoffnungsträger der Opposition, Ekrem Imamoglu. Heute ordnete ein türkisches Gericht Untersuchungshaft für ihn an. Dem 53-Jährigen wird Korruption und Unterstützung der Terrororganisation PKK vorgeworfen. Tatsächlich wird vermutet, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan das als Vorwand nutzt, um seinen Rivalen politisch auszuschalten und seinen Machterhalt zu sichern. Imamoglu soll heute zum Präsidentschaftskandidat der oppositionellen CHP gekürt werden.