Wucherpreise und vollkommen überlaufen: Diese Reiseziele sollten Sie 2024 unbedingt meiden
Alle wollen in den Urlaub, aber niemand will dicht gedrängt an übervollen Stränden liegen. Einige Orte sind besonders überlaufen – darunter Italien.
München – Hohe Inflation und globale Unsicherheiten können die Reiselust der Deutschen nicht bremsen. Im Gegenteil. Die Menschen reisen häufiger denn je. Zu diesem Ergebnis kommt die 40. Deutsche Tourismusanalyse der gemeinnützigen BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Mit ein paar Tipps können Sie den Mega-Ansturm auf beliebte Urlaubsziele zur Ferienzeit vermeiden.
Der Analyse zufolge verreisten im Jahr 2023 61 Prozent der Deutschen. Das ist so viel wie vor Corona. Aber nicht nur die Reisefrequenz steigt, auch die Urlaubsausgaben erreichen laut der Deutschen Tourismusanalyse einen neuen Höchststand. Dabei zählen Spanien, Italien, Türkei, Griechenland und Kroatien zu den beliebtesten europäischen Urlaubszielen. Doch auch wenn die Urlauber viel Geld einbringen, leiden Urlaubsorte zunehmend unter dem Massentourismus.

Beliebte Urlaubsorte leiden an Übertourismus, Vermüllung und Wasserknappheit
Jedes Jahr machen Millionen Menschen weltweit Urlaub. Gerade im Sommer bedeutet das Menschenmassen an den Stränden und in den Städten beliebter Urlaubsziele. Das hat nicht nur zur Folge, dass viele Einwohner wegziehen. Der Massentourismus schadet außerdem auch der Umwelt und der lokalen Wirtschaft.
Der renommierte Reisebuchverlag Fodors gibt jedes Jahr seine „No-List“ mit Orten heraus, die eine Pause vom Tourismus gebrauchen könnten. Dieses Jahr wurde sie anhand dreier Kriterien erstellt: Übertourismus, Müllproduktion und Wasserqualität und -versorgung. Dabei geht es Fodors nach eigenen Angaben nicht darum, die Reiseziele zu verbieten, sondern vielmehr die Menschenströme zu verteilen und umzulenken.
Folgende Urlaubsziele brauchen laut der aktuellsten „No-List“ dringend eine Pause:
Meine news
- Venedig, Italien: Seit Jahren ist die Lagunenstadt vom Übertourismus geplagt und ertrinkt förmlich in den Touristenmassen
- Athen, Griechenland: Übermäßiger Tourismus und das Fehlen genehmigter Bewirtschaftungspläne führen zu Schäden an der Akropolis und zum Verlust traditioneller Lebensweisen in den umliegenden Stadtvierteln.
- Fuji, Japan: Während Besucher Japans höchsten Gipfel überfüllen, hinterlassen sie eine Mülllawine, die von Freiwilligen beseitigt werden muss. Zudem sind sie sich der Risiken und schädlichen Auswirkungen der Besteigung des Fuji nicht bewusst und setzen sich selbst einem körperlichen Risiko aus.
- San Gabriel Mountains National Monument, USA: Besuchermassen, mangelnde Aufsicht und fehlendes Umweltbewusstsein setzen der Naturoase im Los Angeles County erbittert zu.
- Halong Bay, Vietnam: Die Verwaltung der touristischen Bootsaktivitäten in der Halong-Bucht und die wachsende Zahl von Fischern tragen zur Verschmutzung des Wassers durch Müll bei. Versuche, die Verschmutzung einzudämmen, werden leicht umgangen und nur halbherzig durchgesetzt.
- Atacama-Wüste, Chile: Chile vermarktet die Atacama-Wüste als einen seiner schönsten Naturschätze, aber das steht im Widerspruch zur Art und Weise, wie das Land die Umwelt in der Wüste schützt.
- Lake Superior, USA: Der größte Süßwassersee der Erde ist mit Bedrohungen des Ökosystems durch invasive Arten und Algenblüten sowie mit Belastungen durch übermäßigen Tourismus konfrontiert, insbesondere in der oberen Halbinsel von Michigan.
- Ganges, Indien: Der wichtigste Fluss Indiens ist von Problemen wie einem geringen Wasserstand, Verschmutzung und der Gefährdung seiner Flussdelfine geplagt, die durch eine neue Luxus-Flusskreuzfahrtindustrie noch verschärft werden.
- Koh Samui, Thailand: Seit fast einem Jahr leidet Ko Samui unter Süßwasserknappheit. 70 Prozent der Wasservorräte werden von Touristen verbraucht, die in Scharen auf die Insel strömen.
Laut dem Auswärtigen Amt sind aktuell über 30 Länder und Regionen mit Reise- und Teilreisewarnungen belegt. Die Gründe reichen von Taschendiebstählen bis hin zu Unruhen und größeren Konflikten.
Umweltbewusstes Reisen ist Deutschen nicht egal
Den Deutschen ist ihr Urlaub sehr wichtig. Das bestätigt eine Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. Obwohl nur wenige Deutsche auf das Reisen verzichten wollen, sind sie offen für nachhaltiges Reisen, so eine repräsentative Studie im Auftrag des Buchungsportals HolidayCheck.
Doch wer bei der Urlaubsplanung Hauptsaison und Hotspots meidet, kann auch dabei helfen, dass Regionen, die unter dem boomenden Tourismus leiden, entlastet werden. Gemäß einer Erhebung sind vor allem europäische Städte und Länder nachhaltige Urlaubsziele. (vw)