Nach verlorenem „Finale dahoam“: FC Bayerns neuer Anlauf in der Champions League beginnt
Das verlorene Champions-League-Endspiel gegen Chelsea im Jahr 2012 bleibt unvergessen. Die Sehnsucht nach dem zweiten „Finale dahoam“ ist beim FC Bayern groß.
München – Am Dienstagabend (17. September) ab 21 Uhr gilt es. Freilich, um alles geht es dann noch nicht, wenn der FC Bayern den kroatischen Spitzenklub Dinamo Zagreb zum Auftakt in die Champions-League-Saison 2024/25 empfängt. Es soll aber ein erster, wichtiger Schritt gegangen werden.
Champions League: FC Bayern startet gegen Zagreb in die Mission „Finale dahoam“
Ein erster Schritt in Richtung des großen Ziels, das seit einigen Wochen und Monaten zumindest in den Hinterköpfen der FCB-Stars steckt. Und ein erster Schritt in Richtung Wiedergutmachung, auf die vor allem die dienstälteren Profis Manuel Neuer und Thomas Müller aus sein dürften.
Die Rede ist vom CL-Endspiel 2025, das in der Münchner Allianz Arena ausgetragen wird. Es ist die zweite Chance auf den Henkelpott im „Finale dahoam“ nach 2012. Und die wohl einmalige Chance, die Niederlage gegen den FC Chelsea zwar nicht aus den Köpfen von Spielern und Fans zu verbannen, aber mit einem positiven Erlebnis an dem Ort der bitteren Pleite zu überstrahlen.

Bayern-Keeper Neuer erinnert an verlorenes CL-Finale 2012: „Wissen, was es bedeutet hat“
„Nach dem Spiel herrschte einfach nur Stille. Viele Menschen in München waren noch wochenlang sehr traurig und die Stimmung in der Stadt fühlte sich gespenstisch ruhig an“, machte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen das Duell um den Henkelpott vor etwas mehr als zwölf Jahren jüngst nochmal zum Thema. Ähnlich äußerte sich auf der Pressekonferenz vor dem Zagreb-Spiel auch Neuer.
„Wir wissen, was dieses Finale den Fans, der Stadt und uns Spielern bedeutet hat. Es gilt alles daranzusetzen, dass wir noch einmal dort hinkommen“, erinnerte der Keeper an das Elfmeter-Drama gegen die Londoner. Neben dem Kapitän ist FCB-Rekordspieler Müller der einzige Profi im Bayern-Kader, der die Niederlage auf dem Platz miterlebte.
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FC Bayern in guter Form und bereit für Champions-League-Auftakt gegen Zagreb
Bereits vor einigen Wochen blickte der Angreifer in seinem Newsletter auf das größte Spiel der Saison. „Mit der Bayern-Seele ist das ein Traum – und auch ein realisierbarer“, ließ der langjährige Nationalspieler damals verlauten. Und die Vorzeichen stehen gut, die aktuelle Form stimmt. Alle vier Pflichtspiele der neuen Spielzeit gewann die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany, zuletzt wurde Holstein Kiel mit 6:1 in die Schranken gewiesen.
Und auch ohne die 0:1-Derbypleite, die der kommende Gegner aus der kroatischen Hauptstadt am vergangenen Wochenende im prestigeträchtigen Derby gegen Hajduk Split kassierte, wären Neuer und Co. klarer Favorit. Auf die leichte Schulter nehmen will das Spiel am Dienstag aber trotzdem niemand.
FC Bayern muss zum CL-Start auf Boey verzichten – rückt Kimmich nach rechts hinten?
„Die sind eine sehr talentierte Mannschaft, technisch sehr stark und sind es gewohnt, im letzten Drittel viel Ballbesitz zu haben und dort die engen Räume zu finden. Es ist ein Team, das in der Strafraumverteidigung sehr gut ist und wenig Räume weggibt“, warnte Kompany, stellte aber sogleich klar: „Wir haben das Ziel, unser Spiel durchzubringen.“
Eine Schlüsselrolle dabei wird auch Joshua Kimmich zukommen – die Frage ist nur, auf welcher Position. In Kiel startete noch Sacha Boey als rechter Verteidiger, am Sonntag zog sich der Franzose im Training einen Meniskusriss zu und muss nun mehrere Wochen pausieren. Möglich, dass Kimmich in der Abwehr dafür aushelfen muss. „Wir haben Optionen, wir werden uns heute Abend noch Gedanken machen, es ist ein bisschen kurzfristig“, so Kompany am Montag.
Auch wegen neuem Champions-League-Format: FC Bayern mit straffem Programm
Auf eine zeitige Rückkehr dürfte der Belgier aber trotzdem hoffen. Sieben englische Wochen stehen bis Weihnachten an, auch nach dem Jahreswechsel geht es Schlag auf Schlag. Grund dafür ist auch das neue Champions-League-Format, das statt sechs nun acht Vorrundenspiele bereithält. Und sollten die Münchner es nicht unter die ersten Acht schaffen, droht noch eine Extrarunde in den Playoffs.
Das ist aber ebenso Zukunftsmusik wie der Einzug in das Endspiel, auf das sich die Blicke aber trotzdem schon richten „Was gäbe es Schöneres, als im Mai 2025 in der Allianz Arena, im eigenen Stadion, beim Finale dabei zu sein“, fragte auch Joshua Kimmich. Vermutlich kaum etwas aus Bayern-Sicht. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Und der erste, wichtige Schritt soll am Dienstagabend gegangen werden. (masc)