Gute Nachrichten: Angeschlagene Bau-Branche bekommt wieder mehr Aufträge
Das Baugewerbe musste in den vergangenen Monaten den ein oder anderen Nackenschlag wegstecken. Jetzt bereiten neue Zahlen aus Bayern wieder mehr Freude.
Fürth – Das bayerische Baugewerbe hat mehr Aufträge als vor einem Jahr. Mit insgesamt 15,5 Milliarden Euro lag der Bestand Ende Dezember um 8,6 Prozent höher als zwölf Monate zuvor, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Wichtigster Treiber war dabei der gewerbliche und industrielle Tiefbau, in dem der Auftragsbestand um 29 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro stieg. Im Wohnungsbau stagnieren die Zahlen dagegen bei 2,8 Milliarden.
Die Auftragsbestände im Bau folgen im Jahresverlauf typischerweise einem Zyklus mit Maximum im Sommer oder Frühjahr und einem Tief im Winter. Ein Vergleich der aktuellen Auftragsbestände mit dem dritten Quartal - der einen deutlichen Rückgang zeigen würde – ist daher nicht sinnvoll.
Regionale Unterschiede: In dieser bayerischen Region explodieren die Aufträge

Je nach bayerischer Region haben sich die Zahlen sehr unterschiedlich entwickelt. Während der Auftragsbestand im Wohnungsbau in Oberbayern mit Landeshauptstadt München um 17,9 Prozent auf gut 1 Milliarde Euro zulegte, sackte er in der Oberpfalz und Unterfranken um jeweils rund 21 Prozent ab. Positiv entwickelte sich neben Oberbayern nur Niederbayern mit einem Plus von 5,9 Prozent. In Oberfranken, Mittelfranken und Schwaben ging es um einige Prozent nach unten.
Im gewerblichen und industriellen Bau schneidet die Oberpfalz dagegen sehr viel besser ab und liegt in Summe auf Platz eins - vor Niederbayern und dem sehr viel größeren Oberbayern. Beim Straßenbau wiederum entfällt mehr als die Hälfte des Auftragsbestands von insgesamt 2,4 Milliarden auf den größten Regierungsbezirk des Freistaats.
Deutschland: Harte Jahre für den Wohnungsbau
Das Baugewerbe hatte in den vergangenen Jahren und Monaten deutschlandweit sehr zu kämpfen; unter anderem die hohen Materialkosten und Bauzinsen bereiteten der Branche große Sorgen. Das hat auch Auswirkungen auf den angespannten Wohnungsmarkt: Die Wohnungsfertigstellungen in Deutschland nehmen derzeit entgegen aller Pläne und Ziele ab, auch die Baugenehmigungen enttäuschen. Im Bundestagswahlkampf spielt das Thema aber dennoch eine Nebenrolle. (lf, dpa)