Düstere Prognose für Russland im Ukraine-Krieg: „Putin hat das gleiche Problem wie Hitler“

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Russlands Wirtschaft kämpft mit der Produktion von Waffen für den Ukraine-Krieg. Die Uhr tickt für Putin, während seine Ressourcen schwinden.

Moskau – Wladimir Putin sieht sich im Ukraine-Krieg mit einer zunehmend schwierigen Situation konfrontiert. Der Krieg hat sich zu einer Materialschlacht entwickelt, in der die Ukrainer bereits zahlreiche russische Waffen an der Front zerstört haben. Gleichzeitig ist die russische Wirtschaft offenbar kaum in der Lage, den benötigten Nachschub zu produzieren.

Die russischen Streitkräfte haben auf dem Schlachtfeld Schwierigkeiten, Fortschritte zu erzielen. Marcus Keupp, ein Militärökonom, äußerte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ): „Putin hat das gleiche Problem wie Hitler“. Er fügte hinzu: „Seine Ressourcen schmelzen ab, er steht im Gelände und kommt nicht weiter.“

Putins Verluste im Ukraine-Krieg: Russland offenbar im deutlichen Nachteil

Die russische Wirtschaft scheint im Ukraine-Krieg Verluste zu erleiden. Keupp prognostiziert in einem Interview mit der FAZ vom 29. Juni 2024 eine düstere Zukunft für Putin. Er argumentiert, dass die russische Armee aus materieller Sicht benachteiligt ist. Ein Ende des russischen Nachschubs wird laut Keupp zwischen Ende 2025 und Mitte 2027 erwartet. Dann seien die Lager leer.

Verkalkuliert sich Putin in den Staatsausgaben? Die Modernisierung der Schwarzmeer-Flotte könnte ein weiterer Sargnagel für die übrige russische Wirtschaft sein.
Verkalkuliert sich Putin in den Staatsausgaben? Die Modernisierung der Schwarzmeer-Flotte könnte ein weiterer Sargnagel für die übrige russische Wirtschaft sein. © Maxim Shemetov/dpa

Russland scheint Schwierigkeiten zu haben, seine Produktionskapazitäten zu steigern. Experten wiesen in einem Beitrag der Washington Post darauf hin, dass die russische Rüstungsindustrie Probleme hat, Kapazitäten für den Bau neuer Kampffahrzeuge bereitzustellen. „Russland stellt nicht mehr moderne Kampfausrüstung her“, sagte Nikolai Kulbaka, ein russischer Wirtschaftswissenschaftler, gegenüber der Washington Post. Modernes Militärequipment von hoher Qualität wäre jedoch für Putins Truppen auf dem Schlachtfeld notwendig.

Die russische Rüstungsindustrie scheint sich jedoch auf Massenproduktion zu konzentrieren, anstatt auf Qualität. Laut Kulbaka hat Russland im April 2024 gegenüber der Washington Post erklärt, dass es viel mehr einfache Arbeitsgeräte wie Gewehre und Granaten hergestellt hat. Zudem kämpft die Rüstungsindustrie mit einem erheblichen Mangel an Fachkräften.

Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft wirken: Putin geht das Geld aus

Die Sanktionen gegen die russische Wirtschaft begrenzen Putins Möglichkeiten, schnell und kontinuierlich genügend Waffen zu produzieren. Da die Sanktionen auch seine Einnahmen stark reduziert haben, wird die Kriegskasse immer knapper. Es gibt Theorien, dass Putin militärische Unterstützung von Verbündeten wie Nordkorea erhält, aber Experten haben bereits die Qualität der Waffen aus Pjöngjang in Frage gestellt.

Im Gegensatz zu Russland unterstützt der Westen die Ukraine mit Waffen und produziert laut Keupp auf einem höheren Niveau. Keupp glaubt, dass sich das Kräftegleichgewicht verschieben wird, „wenn die Abnutzungsrate bei den Russen so hoch bleibt und die Ukraine weiter kontinuierliche Unterstützung erhält.“

Folgen des Ukraine-Kriegs: Putin kämpft mit Problemen der russischen Wirtschaft

Neben den Problemen auf dem Schlachtfeld leidet Putin auch unter den wirtschaftlichen Krisen Russlands. Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass die Auswirkungen von Putins Kriegswirtschaft den Druck auf den Kreml erhöhen. Der Kreml plant, allein für den Haushaltsposten Verteidigung im Jahr 2024 etwa 100 Milliarden Euro auszugeben. Weitere 34 Milliarden Euro sind für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane vorgesehen. Insgesamt machen diese Ausgaben 38,6 Prozent des gesamten russischen Haushalts oder acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.

Putins Umstellung auf die Kriegswirtschaft könnte sich jedoch bald rächen. Der kriegsbedingte Boom könnte zu einem kurzfristigen wirtschaftlichen Aufschwung führen, bevor ein Zusammenbruch droht. Experten warnen bereits vor einer überhitzten russischen Wirtschaft. (bohy)

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