Funkloch Uffing: Ende ist in Sicht - Vodafone will Antenne im Mai in Betrieb nehmen

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Steht seit Februar 2023: der 40-Meter-Mast an der Kläranlage. Neue Anlage in der Nähe von Schöffau geplant © Bartl

Der Mobilfunk und Uffing – das ist eine spezielle Geschichte. Bis heute gibt es keine Station auf der Flur der Staffelseegemeinde. Seit gut einem Jahr steht zwar ein Mast an der Kläranlage. In Betrieb ist er bisher allerdings nicht. Der Anbieter Vodafone will dies bald ändern.

Uffing – Bürgermeister Andreas Weiß (parteifrei) ist skeptisch, als man ihm sagt, dass Vodafone seine Mobilfunkantenne an der Uffinger Kläranlage im Mai in Betrieb nehmen will. Die Gemeinde habe nie eine konkrete Aussage bekommen, wann es losgeht. Inzwischen sei er bei diesem Thema „leidenschaftslos“.

Fakt ist: Die ganze Sache zieht sich schon ewig. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte 2012 entschieden, dass eine kommunale Standortplanung für Mobilfunkanlagen grundsätzlich zulässig ist. Das Gericht wies damals die Revision einer Telekom-Tochter zurück, die 2009 auf dem Bahnhofsdach eine Antenne installieren wollte, dabei aber vom Landratsamt Garmisch-Partenkirchen gestoppt wurde. Die Gemeinde ging seinerzeit als Siegerin hervor, die Telekom zog den Kürzeren (wir berichteten).

Vier Standorte bestimmt

Damals stellte die Kommune einen sogenannten Teilflächennutzungsplan Mobilfunk auf. Als mögliche Standorte wählte man den Rußbichl, die Kläranlage sowie die Bereiche Spindler und Gspeichert im Bereich Schöffau aus.

2015 sicherte sich Vodafone den Standort Kläranlage, zahlte sogar Pacht dafür an die Gemeinde. Dann passierte – nichts. Im Oktober 2019 stimmte der Gemeinderat für einen Vodafone-Antrag, der den Bau eines Masts an der Kläranlage vorsah. Bis die 40-Meter-Konstruktion stand, dauerte es bis Februar 2023.

Nun will Vodafone also im Mai seine neue Mobilfunkstation in Betrieb nehmen. Fragt man Sprecher Volker Petendorf, warum das alles so lange dauere, sagt er, dass sich „der Realisierungszeitraum“ in Uffing „innerhalb des normalen Rahmens“ befinde. „Für die Inbetriebnahme einer Mobilfunkstation sind zahlreiche, sehr langwierige und zeitintensive Schritte erforderlich.“ Er nennt etwa die Finanzierung, Suche nach einer geeigneten Stelle, vertragliche Sicherung des Standortes und das Genehmigungsverfahren, wobei alle relevanten Behörden und Gremien einbezogen werden müssten. Darüber hinaus verweist der Vodafone-Sprecher unter anderem auf Bau und Abnahme des Mastes, Anschluss an das Stromnetz sowie Bau und Installation des technischen Betriebsraumes. Nicht zu vergessen die frequenztechnische Einbindung in das bestehende Mobilfunknetz im Landkreis und das Sicherstellen der regelmäßigen Wartung und Modernisierung der Station. Petendorf: „Es dauert oft mehrere Jahre von dem ersten Suchauftrag für eine neue Station bis zur Inbetriebnahme – zumal sich die Rahmenbedingungen während des Planungsstadiums manchmal ändern.“ Den Uffinger Mast hat das Funkturmunternehmen Vantage Towers gebaut, Vodafone hat nach Angaben Petendorfs „bereits seine Mobilfunkantennen installiert“.

Telekom will Mast nutzen

Auch die Telekom will den Mast nutzen. „Der Standort wird im ersten Quartal 2025 in Betrieb gehen“, teilt Pressesprecherin Lena Raschke mit. „Aktuell wird die Antennenmontage geplant. Anschließend muss noch die Systemtechnik aufgebaut sowie die Glasfaserleitung hergestellt und die Integration in das Bestandsnetz“ vollzogen werden.

Zudem ist Telefónica mit im Boot: Die Antenne soll „nach aktuellem Stand im vierten Quartal 2024 in Betrieb“ gehen, teilt Stefanie Sieverding von der Pressestelle des Unternehmens mit. „Über den neuen Standort bieten wir künftig 2G/GSM, 4G/LTE sowie den modernen 5G-Mobilfunkstandard an, um unser O2-Netz weiter zu verdichten.“

Neben dem Mast an der Kläranlage ist ein weiterer im Bereich Schöffau geplant. Der Gemeinderat stimmte dem Bauantrag des Anbieters Vodafone in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zu. Bis zu 44 Meter soll die neue Konstruktion im Bereich Spindler – rund 400 Meter vor dem Ort – in die Höhe ragen. Für die Infrastruktur hat der Betreiber Sorge zu tragen, er muss die Leitungen verlegen und die Straße in Eigenleistung ertüchtigen. Da der Mast auf Gemeindegrund gebaut wird, erhält die Kommune eine Pacht. „Den Vertrag mit Vodafone müssen wir noch verhandeln“, betonte Bürgermeister Weiß. „Wir beharren auf dem Mustervertrag der Kommunen, auch wenn der Betreiber gerne Änderungen hätte.“

Möglicherweise müssen die Schöffauer etwas Geduld mitbringen. Wenn nach der Behandlung des Bauantrags die Inbetriebnahme des Masts genauso lang dauert wie an der Kläranlage, schreiben wir das Jahr 2029.

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