Weltraumschrott von der ISS soll morgen die Erde treffen
Eine Palette mit alten Batterien von der ISS umkreist seit drei Jahren die Erde. Morgen soll der Weltraumschrott die Erde treffen. Möglicherweise verglüht nicht alles.
München – Im März 2021 wurde von der Internationalen Raumstation ISS eine Palette mit Batterien abgeworfen, die seitdem die Erde umkreist. Mit 2,6 Tonnen Gewicht handelte es sich um das schwerste Objekt, das jemals von der ISS abgeworfen wurde. Der Plan: Die Palette mit den alten Batterien sollte die Erde zwei bis vier Jahre lang umkreisen und dann in die Erdatmosphäre eintreten.
Nun ist es offenbar so weit. Wie die Bild unter Berufung auf das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz meldet, soll der Batterieblock am Freitag (8. März) die Erde treffen. Ein großer Teil des Weltraumschrotts dürfte dabei in der Erdatmosphäre verglühen. Es werde erwartet, dass der Block dabei in Hunderte Fragmente zerfalle, so die Zeitung. Allerdings können Bruchstücke auch auf die Erde fallen. In Deutschland kann laut dem Bericht ein 35 Kilometer breiter Korridor betroffen sein, der sich quer durch Deutschland erstreckt.
ISS schickt Batterieblock ins Weltall – der stürzt nun zur Erde
Die Palette mit Batterien war ein Überbleibsel des letzten japanischen HTV-Versorgungsraumschiffs, das die ISS im Mai 2020 besuchte. Das HTV hatte sechs Lithium-Ionen-Batterien für die Raumstation an Bord, die an die Solaranlage der Raumstation angeschlossen wurden. Für die alten Batterien wurde der Weg gewählt, auf dem die ISS meist ihren Müll entsorgt: der Eintritt in die Erdatmosphäre.
Am 21. März 2021 um 14.30 Uhr (MEZ) hat der ISS-Roboterarm die Palette mit den alten Batterien im Weltall ausgesetzt. Bei der Nasa ging man damals davon aus, dass der etwa vier Mal zwei Meter große Batterieblock „harmlos“ in der Atmosphäre verglüht. Andere Fachleute waren skeptischer: Der Astronom Jonathan McDowell schrieb damals auf Twitter (heute X), die chinesische Raumstation „Tiangong-1“ sei zwar mit 7500 Kilogramm deutlich schwerer gewesen, die Dichte des abgeworfenen Materials besorge ihn jedoch etwas. „Es ist besorgniserregend, wenn auch am unteren Ende von besorgniserregend“, so McDowell damals.
Auch der Astronom Phil Plait war damals skeptisch: „Das kommt mir gefährlich vor. Es scheint groß und dicht zu sein, sodass es unwahrscheinlich ist, dass es vollständig verbrennt“, twitterte er.
Erst kürzlich ist ein europäischer Erdbeobachtungssatellit in der Erdatmosphäre verglüht. (tab)