Sergej Lawrow in Peking: China und Russland wollen sich „gegenseitig kräftig unterstützen“

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Sergej Lawrow (links) und Wang Yi trafen am Dienstag in Peking zusammen. © AFP

Die Allianz zwischen China und Russland wird immer enger. Das macht nun ein Besuch von Außenminister Lawrow in Peking deutlich.

China und Russland wollen „die strategische Zusammenarbeit auf der Weltbühne weiter stärken und sich gegenseitig kräftig unterstützen“. Das erklärte der chinesische Außenminister Wang Yi am Dienstag bei einem Peking-Besuch seines russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Lawrow besucht seit Montag die Volksrepublik, erstmals seit der Wiederwahl von Russlands Präsident Wladimir Putin vor wenigen Wochen.

Wang nannte die Unterstützung der russischen Bevölkerung für Putin „eine Quelle des Fortschritts“. Weiter sagte er laut der russischen Nachrichtenagentur Tass: „Ich glaube, dass das russische Volk unter der selbstbewussten Führung von Präsident Putin eine glänzende Zukunft vor sich hat.“ Zudem, so Wang, wolle China seine „strategische Zusammenarbeit“ mit Russland verstärken. Berichten zufolge will Putin im Mai nach Peking zu einem Treffen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping reisen.

Lawrow erklärte bei dem Treffen mit Wang Yi, die Beziehungen zwischen beiden Ländern hätten ein „nie dagewesenes Niveau“ erreicht. Die Wiederwahl von Putin garantiere, dass das auch so bleibe. Lawrow dankte Wang zudem für die chinesische Anteilnahme nach dem Terroranschlag auf die Crocus City Hall nahe Moskau, bei dem am 22. März 144 Menschen getötet und 551 Menschen verletzt worden waren.

Handel zwischen China und Russland auf Rekordniveau

China und Russland verbindet seit Beginn des Ukraine-Kriegs ein besonders inniges Verhältnis. Peking hat den russischen Angriff bislang weder verurteilt noch einen Rückzug der russischen Truppen aus den besetzten Gebieten gefordert. Gleichzeitig profitiert die Wirtschaft des Landes massiv von dem Krieg – so stieg der Handel zwischen China und Russland im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von mehr als 240 Milliarden US-Dollar. Während die Volksrepublik vor allem günstiges Öl und Gas importiert, führt Russland Autos und sogenannte Dual-use-Güter aus China ein, also Waren, die sowohl zu zivilen als auch militärischen Zwecken genutzt werden können.

US-Finanzministerin Janet Yellen kritisierte am Montag solche Lieferungen zum Abschluss ihres mehrtägigen China-Besuchs. „Ich habe betont, dass Firmen, jene in der Volksrepublik China eingeschlossen, keine materielle Unterstützung für Russlands Krieg bereitstellen dürfen und dass sie deutliche Konsequenzen spüren werden, wenn sie das machen“, sagte Yellen. Zudem setzen sich Yellen zufolge alle Banken der Gefahr von US-Sanktionen aus, die Überweisungen nach Russland ausführen, um damit der russischen Verteidigungsindustrie militärische oder andere für den militärischen Gebrauch verwendbare Güter zuzuführen.

Zu den Dual-use-Gütern, die China nach Russland liefert, zählen US-Geheimdienstberichten zufolge unter anderem gepanzerte Fahrzeuge und Schutzausrüstung. (sh)

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