Henry Kissinger stirbt mit 100 Jahren: Nach Kriegsende arbeitete er in Oberammergau

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Wurde 100 Jahre alt: Ex-US-Außenminister Henry Kissinger. © BRENDAN SMIALOWSKI

Viele Stationen durchlief Henry Kissinger zeitlebens. Sogar nach Oberammergau führte der Weg des früheren US-Außenministers. Nach dem Krieg arbeitete er dort.

Er hat eine Ära geprägt, gilt als einer der bedeutendsten Diplomaten des 20. Jahrhunderts. Am Mittwoch starb Henry Kissinger im Alter von 100 Jahren. Der frühere US-Außenminister (1973 bis 1977), der 1923 im fränkischen Fürth geboren wurde, emigrierte als Sohn deutsch-jüdischer Eltern 1938 in die Vereinigten Staaten und erhielt später dort die Staatsbürgerschaft. Die politischen Umstände führten ihn mit der Army nach Kriegsende zurück nach Deutschland – ins Ammertal. Kissinger hatte kein Interesse daran, sein Heimatland zu zerstören, vielmehr wollte er es wieder aufzubauen.

Freunde: Henry Kissinger (l.) und Fritz Kraemer.
Freunde: Henry Kissinger (l.) und Fritz Kraemer. © Nato-Schule Oberammergau

Als Dozent ging er 1946 an die neue US-Militärschule, die European Theater Intelligence School in Oberammergau, wo er mit seinem Freund und Mentor Fritz Kraemer zusammenarbeite. Kissinger hielt dort bis zu seiner Rückkehr in die USA im Frühjahr 1947 Vorträge über die Bedrohung durch die Nazis und später durch die Sowjets. Ihm oblag zudem die Aufgabe, Nazi-Gefangene zu verhören und Offiziere dahingehend auszubilden, wie man Nazis aufspürt.

Von Präsident Nixon zum Außenminister berufen

Privat führte der spätere Republikaner eine Beziehung mit einer deutschen, nicht-jüdischen Kollegin. Eine Liasion, die seine Eltern missfiel. Zurück in den USA studierte Kissinger in Harvard, bis ihn Präsident Richard Nixon erst zum Sicherheitsberater, dann zum Außenminister berief. Maßgeblich verantwortlich war der Friedensnobelpreisträger, den Kritiker als berechnenden Machtmenschen, gar als Kriegsverbrecher bezeichneten, für die Annäherung der USA an China.

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