Junger Mann „mit dem Leben bedroht“: Großeinsatz in Wolfratshausen sorgt für Aufsehen

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Ein Großaufgebot von Polizisten – teils mit schusssicheren Westen und schweren Waffen – rückte nach Farchet auf den Lidl-Parkplatz aus. © Sabine Hermsdorf-hiss

Die vielen Polizisten, teils mit schusssicherer Weste und schweren Waffen, zogen viel Aufmerksamkeit auf sich. Der Grund für den Einsatz war eine Bedrohungslage.

Wolfratshausen - Die Szenerie glich einem Actionfilm: Auf dem Parkplatz des Lidl-Discounter im Wolfratshauser Ortsteil Farchet stauten sich die Einsatzwagen, Polizeibusse, Zivilpolizei-Fahrzeuge und Sanka. Ein Großeinsatz am Dienstagnachmittag hat für Aufsehen gesorgt. Direkt an einer der meist befahrenen Kreuzungen der Stadt bekamen viele Passanten die bedrohlich anmutende Situation mit.

„Sowas habe ich noch nie gesehen“, meinte eine Frau im Vorbeigehen. „So ein Aufgebot. Das werden ja immer mehr.“ Da sah sie gerade zehn bewaffnete Polizisten in schusssicheren Westen. Einige Farcheter fürchteten aufgrund der Szenerie eine Bedrohung. Diese Sorgen konnte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Stefan Sonntag zerstreuen. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt er: „Wenn es eine Gefahr für Anwohner, Passanten oder Kunden des Supermarkts geben würde, würden wir darüber gesondert informieren.“ Die schwer bewaffneten Polizeibeamten seien aus einem anderen Grund zugegen. Es gehe um eine private Bedrohungslage. „Es gibt eine recht komplexe Situation. Es geht um zwei Parteien, die sich gegenseitig bedroht haben.“ Ins Detail über die Fehde geht der Polizei-Sprecher nicht. Fügt aber an: „In der heutigen Zeit gehen wir bei sowas grundsätzlich mit viel Personal vor. Man weiß im Vorfeld nicht, wie sich solche Situationen entwickeln.“

Bedrohungslage: Privater Ärger sorgt für Großeinsatz der Polizei

Emanuel Erdinger, der Dienststellenleiter der Wolfratshauser Polizei konnte am späten Nachmittag aufklären: Beim Polizeipräsidium München sei eine Meldung eingegangen. Ein Anrufer behauptete, dass ein junger Mann in der Margeritenstraße in Wolfratshausen von mehreren Personen festgehalten werde – die Täter würden den Mann mit dem Tod bedrohen. Darüber hinaus sollten, so der Hinweisgeber, mehrere Münchner Familienmitglieder des jungen Mannes zeitgleich bedroht werden. „Um einer vermeintlichen Bedrohungslage zu begegnen, wurden starke Kräfte der Polizei und mehrere Rettungswagen“ auf dem Parkplatz zusammengezogen. Dieser befinde sich „in der Nähe der Wolfratshauser Wohnung“.

Gegen 16.45 Uhr löste sich die Situation recht schnell auf: Da wurde bekannt, „dass sich der junge Mann wohlauf auf einer Münchner Polizeiwache befindet.“ Mehrere Täter wurden in der Landeshauptstadt laut Erdinger festgenommen.

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