Sturm: Adventszauber am Tegernsee abgesagt, BRB befürchtet Verspätungen
Region – Wegen Sturmtief Zoltan findet der Adventszauber in Rottach-Egern und Bad Wiessee am Freitag nicht statt. Bei der BRB kann es zu Ausfällen und Verspätungen kommen.
Sturmtief Zoltan fegt über Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor allem im südlichen Landkreis Miesbach vor starken Sturmböen. „Es können zum Beispiel einzelne Äste herabstürzen. Achten Sie besonders auf herabfallende Gegenstände“, heißt es dort.
Notfallbereitschaft auf der Schiene
Sicherheit geht vor. Nach diesem Grundsatz hat sich auch die Bayerische Regiobahn (BRB) auf die vorhergesagten Sturmböen vorbereitet. „In allen fünf Netzen wurde die Notfallbereitschaft verstärkt und eine enge Meldekette aktiviert“, erklärt das Unternehmen.
In der Betriebsleitzentrale könne aufgrund der Beobachtung der Wetterkarte und der Rückmeldungen der Triebfahrzeugführenden vor Ort auf den Strecken entschieden werden, bei zunehmender Windgeschwindigkeit punktuell die Fahrzeuggeschwindigkeit vorsorglich auf 80 Stundenkilometer zu reduzieren. „Alle weiteren Maßnahmen – wie zum Beispiel Streckensperrungen – müssen vom zuständigen Infrastrukturbetreiber, insbesondere der DB Netz AG, angeordnet werden“, erklärt die BRB. Das Unternehmen stehe in engem Austausch mit diesen, um schnell reagieren zu können.
Kettensäge für den Ernstfall
„Wir wollen unbedingt vermeiden, dass durch Bäume im Gleis unsere Fahrgäste gefährdet oder unsere Fahrzeuge beschädigt werden und es dann im Weihnachtsbahnverkehr wegen kaputter Züge zur Verkürzung von Zügen oder gar Zugausfällen kommt“, erklärt BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. „Unsere Diesellok, die wir im Winter auch zum Schneeräumen auf unseren Strecken nutzen, ist einsatzbereit. Sie ist mit einer Kettensäge ausgerüstet und wir können im Ernstfall mit unserem Personal umgestürzte Bäume absägen und aus dem Gleisbett entfernen. Wo allerdings Oberleitungen von umstürzenden Bäumen heruntergerissen wurden, geht dies nicht, dort herrscht Lebensgefahr.“
Zugausfälle und Verspätungen möglich, Schülerverkehr betroffen
„Auf Zugausfälle und Verspätungen sollten sich die Fahrgäste während der Sturmphase vorbereiten“, erklärt die BRB. Weil die Wetterlage bis Freitag (22. Dezember) anhalten soll, betreffen die Maßnahmen, die je nach Wetterlage eingeleitet werden, auch den Schülerverkehr. Die BRB bittet alle Fahrgäste, sich kurzfristig auf der Homepage und auf Facebook über die aktuelle Lage zu informieren. „Auch die regionalen Busunternehmen wurden bereits vorsorglich für einen Schienenersatzverkehr kontaktiert, konnten aber aufgrund der mangelnden Fahrerverfügbarkeit bislang keine Zusagen geben“, erklärt die BRB.
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Adventsmärkte in Rottach-Egern und Bad Wiessee am Freitag abgesagt
Auch für die Adventsmärkte am Tegernsee sind Sturm und Regen schlechte Voraussetzungen: „Die Gemeinden Rottach-Egern und Bad Wiessee haben als Veranstalter der Märkte daher entschieden, beide Märkte am Freitag abzusagen“, erklärt die Tegernseer Tourismus GmbH (TTT).
Dies sei eine Entscheidung, „die alle Beteiligten nicht leichtfertig getroffen haben, für die jedoch zwei zentrale Aspekte sprechen“: Einerseits sei aufgrund des massiven, anhaltenden Niederschlags mit gravierendem Besuchermangel zu rechnen. Dieser mache es für die Standbetreiber kaum möglich, ihre Stände wirtschaftlich zu betreiben. „Schwerwiegender ist jedoch die Sicherheit von Standbetreibern und Besuchern: Diese kann im Fall von Orkanböen, die auch einen Betrieb der Pendelschiffe unterbrechen würden, schlicht nicht garantiert werden“, erklärt die TTT.
Mehrere der Hüttenbetreiber wurden in die Diskussion mit einbezogen und unterstützen laut TTT die getroffene Entscheidung. Sollte es seitens der Behörden keine Unwetterwarnung für Samstag geben, werden die Märkte am Samstag durchgeführt.