Angst vor Strafzöllen - Vietnam will mehr US-Produkte kaufen und Donald Trump beruhigen
Vietnam versucht US-Pläne auf Strafzölle zu vereiteln, indem es seine Importe aus den Vereinigten Staaten steigert. Das „Handelsblatt“ berichtet, dass Vizeaußenminister Do Hung Viet auf einem Wirtschaftsforum der amerikanischen Handelskammer sagte: „Vietnam setzt sich für einen harmonischen Handel mit den USA ein.“
Vietnam in Top drei der Länder mit größten Handelsdefiziten
Laut dem Bericht gehört Vietnam zu den drei Ländern, mit denen die USA das größte Handelsdefizit haben, nur übertroffen von China und Mexiko. Donald Trump habe zwar bisher nur China, Kanada und Mexiko mit neuen Einfuhrzöllen gedroht, dennoch sieht sich die Führung in Hanoi als naheliegendes Ziel für handelspolitische Strafmaßnahmen.
Do Hung Viet erklärte laut dem „Handelsblatt“ weiter, dass Vietnam unter anderem Flugzeuge, Flüssigerdgas, Sicherheitsausrüstung und KI-Chips aus den USA kaufen wolle. Laut dem Bericht dient dieses Angebot der Prävention gegen mögliche Handelskonflikte und soll Donald Trump besänftigen.
Vietnam hat ein Zehntel der deutschen Wirtschaftsleistung
Vietnam ist mit 330.000 Quadratkilometern ähnlich groß wie Deutschland, hat mit 99 Millionen Einwohnern aber deutlich mehr Bürger als die Bundesrepublik. Die gesamte Wirtschaftsleistung erreichte im Jahr 2023 rund 430 Milliarden Dollar. Deutschland kam mit 4,46 Billionen Dollar ungefähr auf den zehnfachen Wert.
Laut Daten des Statistischen Bundesamtes soll die vietnamesische Wirtschaftsleistung pro Kopf der Bevölkerung von aktuell 4649 Dollar bis zum Jahr 2029 auf 6425 Dollar wachsen – ein Plus von 38 Prozent.
Im Jahr 2023 waren die USA wichtigster Handelspartner von Vietnam. Das Land kaufte 27,7 Prozent aller vietnamesischen Exporte. Deutschland kam lediglich auf 2,2 Prozent. Als bedeutendste Wirtschaftszweige des Landes gelten die Elektronik- und Textilindustrie, die Agrarwirtschaft sowie der Maschinenbau.