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24 Stunden im Polizei-Ticker: Der „ganz normale“ Messer-Irrsinn in Deutschland
- Berlin: Zwei Männer (19 und 20) geraten in einen Streit mit zwei Unbekannten, von denen einer unvermittelt mit Reizgas sprüht. Der 19-Jährige flüchtet in den U-Bahnhof Osloer Straße. Einer der Angreifer rennt hinterher und sticht mit einem Messer auf ihn ein. Das Opfer wird mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, notoperiert und anschließend stationär aufgenommen.
- Mainz: Am Abend kommt es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Männern. Dabei zieht einer ein Messer (Klingenlänge mindestens 10 Zentimeter), sticht auf seinen 40-jährigen Kontrahenten ein und verletzt ihn schwer am Bein. Das Opfer wird ins Krankenhaus gebracht. Der unbekannte Täter flüchtet. Beschreibung: 1,75 Meter, glatte schwarze Haare, spricht Türkisch.
- Reutlingen (Baden-Württemberg): Blutiger Streit zwischen zwei Bewohnern einer Asylunterkunft. Ein 27-Jähriger aus Eritrea soll einen Mitbewohner (28) mit einem Messer verletzt haben. Das Opfer wird in einer Klinik behandelt. Der Tatverdächtige kommt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
- Gießen (Hessen): Zwei aus Algerien stammende Männer (18 und 36) verletzen einen 37-Jährigen mit einem Messer. Die beiden greifen ihr Opfer auf der Straße an und versuchen, ihm das Handy zu entreißen. Sie stoßen ihn auf den Boden, schlagen auf ihn ein und stechen ihn in Arm und Rücken. Das Opfer kommt in ein Krankenhaus, die mutmaßlichen Täter in Untersuchungshaft.
Tatwerkzeug Messer: Drohen, stechen, schlitzen
- Bochum: Ein 16-jähriger Bochumer ist am Morgen im Kortumpark unterwegs, als ein unbekannter Mann ihn mit einem Messer bedroht und ihn auffordert, seine Tasche zu leeren. Als der Jugendliche sich wehrt, flüchtet der Tatverdächtige ohne Beute. Der 16-Jährige wird bei dem Gerangel leicht verletzt. Der Angreifer: etwa 19 Jahre alt, ca. 1,85 m groß, schwarze lockige Haare, „Gucci“-Basecap.
- Hamm (Nordrhein-Westfalen): Ein Deutscher (38) wird am Hauptbahnhof von vier Bulgaren brutal zusammengeschlagen. Der Mann soll zuvor die Ehefrau des 47-jährigen Hauptangreifers im Toilettenbereich nach Sex gefragt haben – mit einem Messer in der Hand. Die Polizei stellt bei ihm tatsächlich ein Messer sicher. Die Ermittlungen gegen den 47-jährigen Bulgaren (gefährliche Körperverletzung) und den 38-jährigen Messerbesitzer (Bedrohung) laufen.
- Bonn: Am Vormittag wird eine Frau von einem 42-jährigen Mann am Kaiser-Karl-Ring mit einem Messer bedroht. Die Bonner Polizei rückt mit zahlreichen Einsatzkräften aus und setzt den Verdächtigen in dessen Wohnung fest. Das Messer stellen die Beamten im Hausflur des Mehrfamilienhauses sicher. Der psychisch auffällige Mann wird in ein Krankenhaus eingeliefert.
- Ebingen (Baden-Württemberg): Mehrere Jugendliche und Heranwachsende prügeln sich auf dem Bürgerturmplatz. Dabei soll ein 15-Jähriger einen 18-Jährigen mit einem Messer verletzt haben. Als die Polizei eintrifft, flüchtet der Jugendliche, wird später vorübergehend festgenommen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einem Erziehungsberechtigten übergeben.
- Ramersdorf (Bayern): Gegen 19.00 Uhr geht bei der Polizei ein Notruf ein: Bedrohungslage in einem Mehrfamilienhaus. Zehn Streifenwagen rücken aus. Vor Ort stellt sich heraus, dass eine 49-Jährige eine 25-Jährige mit einem Messer bedrohte. Das Opfer flüchtete daraufhin aus dem Haus. Die 49-Jährige konnte von den Polizeikräften im Haus festgenommen werden. Anzeige wegen Bedrohung.
Schon 15-Jährige benutzen Messer als Waffe
- Tailfingen (Baden-Württemberg): Ein 15-Jähriger gerät mit einem Bekannten (17) an einer Bushaltestelle in Streit. Im Verlauf der gewaltsamen Auseinandersetzung soll der Jüngere dem älteren Kontrahenten mit einem Messer oberflächliche Schnittverletzungen zugefügt haben. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
- Görlitz (Sachsen): Bundespolizisten kontrollieren bei Görlitz einen polnischen Audi Q7. In der Ablage der Fahrertür finden sie ein verbotenes Einhandmesser, im Rucksack des 35-Jahre alten Fahrers zudem ein Springmesser. Nur Stunden später entdecken Polizisten im BMW eines 36-jährigen Polen ein Messer, Klingenlänge 18 Zentimeter. Gegen beide Männer wird ermittelt (Verstoß gegen Waffengesetz).
- Dresden: Am Hauptbahnhof setzen Bundespolizisten einen 40-jährigen Mann fest, der im Zug und auf dem Bahnhof lautstark schreit und sehr aggressiv auftritt. Als die Situation eskaliert, wird er gefesselt und zur Dienststelle gebracht. Bei der Durchsuchung des Mannes finden die Beamten ein griffbereites Einhandmesser. Anzeige u.a. wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
- Kaiserslautern: Bei einer Routinekontrolle der Polizei reagiert ein 16-Jähriger aggressiv und verweigert jegliche Anweisungen. Als die Beamten ihn fesseln wollen, spitzt sich die Situation zu: Der Teenager beleidigt und bedroht die Einsatzkräfte. In unmittelbarer Nähe des Jugendlichen finden die Beamten ein Einhandmesser. Anzeige u.a. wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
- Gelsenkirchen: Die Polizei nimmt einen 24 Jahre alten Mann fest. Er soll tags zuvor mehrmals versucht haben, mit einem Messer auf einen 27 Jahre alten Mann und dessen Begleiterin einzustechen, die in ihrem Auto saßen. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des versuchten Mordes.
Meldungen eines Tages: Nur Ausschnitt aus Polizei-Alltag
Bei den Sachverhalten dürfte es sich um einen kleinen Ausschnitt des tatsächlichen Geschehens handeln. Denn nicht zu jeder Messer-Straftat veröffentlichen die personell überlasteten Polizeibehörden Berichte. Wie eingangs erwähnt: In Deutschland werden durchschnittlich rund 80 Messer-Straftaten am Tag registriert. Hinzu kommen zahllose Messer, die Polizisten bei Kontrollen im öffentlichen Raum entdecken.