Polen macht Mega-Panzerdeal publik – Nato-Chef wendet sich an Putin: „Reaktion wird verheerend sein“

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Polen kauft 111 Borsuk-Panzer für 1,6 Milliarden Euro: Angesichts der Bedrohung durch Russland investiert Polen massiv in Rüstung.

Warschau – Das polnische Verteidigungsministerium hat einen Vertrag im Wert von rund 6,57 Milliarden Polnischer Zloty (1,6 Milliarden Euro) zum Erwerb von 111 Borsuk-Ketten-Schützenpanzern (Dachs) vom staatlichen polnischen Rüstungskonzern PGZ unterzeichnet.

„Wir lösen unser Versprechen ein, in die polnische Rüstungsindustrie zu investieren“, sagte Władysław Kosiniak-Kamysz, Polens stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister, in einer Erklärung, wie das Onlinemagazin DefenceNews berichtet.

Polnische Borsuk-Panzer bei einer Militärübung. (Archivbild)
Polnische Borsuk-Panzer bei einer Militärübung. (Archivbild) © IMAGO

111 Panzer für Polen: Angst vor Russland

„Sicherheit und Wirtschaft – diese beiden Aspekte werden im Borsuk vereint. Sicherheit, weil wir exzellente, in Polen entwickelte Ausrüstung erhalten, und Wirtschaft, weil das gesamte Geld an polnische Rüstungsunternehmen fließt“, so Kosiniak-Kamysz. Der Borsuk soll den sowjetischen BWP-1 als Ketten-SPz des polnischen Militärs ersetzen.

Der Vertrag vom 27. März ist der erste abgeschlossene Vertrag im Rahmen eines Rahmenvertrags aus dem Jahr 2023 über insgesamt 1400 Borsuks und zugehörige Fahrzeuge. Gemäß der Vereinbarung sollen die 111 bestellten Fahrzeuge in den Jahren 2025 bis 2029 an die polnischen Landstreitkräfte geliefert werden.

Polen sieht sich angesichts des Ukraine-Kriegs wie auch die baltischen Länder besonders von Russland bedroht. Warschau will deswegen im laufenden Jahr 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Landesverteidigung ausgeben. Zudem hat Polen neben Estland, Lettland und Litauen die Absicht, aus dem Ottawa-Abkommen für ein Verbot von Antipersonenminen auszusteigen. Alle vier Staaten sind enge Verbündete der Ukraine.

Nato-Chef Rutte warnt Russland vor Angriff auf Polen

Schon länger befürchtet der Westen, dass Russland nach der Ukraine auch andere europäische Länder angreifen könnte. Besonders groß ist die Sorge in Polen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat deshalb den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Besuch in Warschau vor einem Angriff auf Polen gewarnt.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte. © Armin Durgut/dpa

Wer meint, er könne mit einem Angriff auf Polen oder ein anderes Nato-Land davonkommen, täusche sich und werde „die volle Härte dieser entschlossenen Allianz zu spüren bekommen“, sagte Rutte am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit Polens Regierungschef Donald Tusk.

„Russland ist und bleibt die größte und schlimmste Bedrohung für unsere Allianz“

„Unsere Reaktion wird verheerend sein“, fügte der Nato-Chef hinzu. Dies müsse Putin und „jedem anderen, der uns angreifen will, klar sein“. „Russland ist und bleibt die größte und schlimmste Bedrohung für unsere Allianz“, sagte Rutte. Moskau sei dabei, seine Wirtschaft auf eine „Kriegswirtschaft“ umzustellen, was einen enormen Einfluss auf die Fähigkeiten der russischen Armee haben werde.

Rutte begrüßte in diesem Zusammenhang die angestrebte Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa und in Kanada. Er stimme jedoch mit US-Präsident Donald Trump überein, dass die Nato-Länder noch mehr in ihre Sicherheit investieren müssten. Die Partnerschaft mit den USA bleibe „der Eckpfeiler unserer Allianz und das wird sich nicht ändern“, sagte der Niederländer weiter. (sot mit afp)

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