Wal vor Kroatiens Küste gesichtet – Experten ermahnen Touristen
Ein kroatischer Nationalpark warnt nach der Sichtung eines Wals in der Adria. Er durchschwimmt einen Kanal. Die Art konnte noch nicht bestimmt werden.
Mljet – Ozeane und Flüsse sind die Heimat von vielen Tieren. Auch von Walen. In der Adria im Mljet-Kanal (Kroatien) wurde am 10. Juni nun ein Exemplar der majestätischen Säugetiere gesichtet. Beamte des Nationalparks Mljet wandten sich an Touristen. Sie ermahnten sie und baten um Mithilfe. Schließlich ist Whale Watching nicht gerade unbeliebt.
Wal vor der Küste Kroatiens – Es ist nicht das erste Mal
Touristen und Einheimische wurden via Facebook gebeten, sich dem Wal nicht mit Booten zu näheren. Außerdem sollten sie alle Sichtungen unter der E-Mailadresse np-mljet@np-mljet.hr melden, um die Überwachungsbemühungen zu unterstützen.
Vertreter des Nationalparks haben mehrere Berichte über die Sichtung erhalten. Die Walart konnten sie jedoch noch nicht identifizieren. Schon 2023 wurden Walgruppen in der Gegend gesichtet. Damals tauchten in der Nähe von Vis Wale und in der Nähe von Vela Luka mehrere Finnwale auf.

Whale Watching in der Adria – vier Walarten halten sich dort auf
Der Deutschen Stiftung Meeresschutz zufolge ist die Adria kein „Hotspot“ für Whale Watching. „Gelegentlich“ könnten Interessierte aber Wale dort sehen. Dabei sind vier Arten in dem Gewässer nachgewiesen:
- Pottwal
- Cuvier-Schnabelwal
- Finnwal
- Buckelwal
Alle Arten sind streng geschützt. Aufregung gab es zuletzt um ein Kreuzfahrtschiff, das ohne es zu merken, einen Wal mit in einen Hafen schleppte.
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So verhalten sich Touristen richtig, wenn sie einen Wal sichten
Die Stiftung spricht die Empfehlung aus, bei einer Begegnung mit dem Wal das Schwimmen zu vermeiden und dem Wal auf keinen Fall hinterherzujagen. Ein Mindestabstand von 100 Metern sollte gewahrt werden. Je mehr Boote in der Nähe sind, desto größer sollte der Abstand zu den Walen sein. „Sie könnten sich sonst eingekesselt oder bedrängt fühlen“, heißt es. Zudem sollte kein Abfall in das Wasser geworfen werden. Wale können an verschluckten Plastikteilen sterben.
Weitere Empfehlungen:
- Nicht länger als 30 Minuten in der Nähe der Tiere bleiben. Es sei denn, die Wale folgen dem Boot.
- Nicht auf die Meeressäuger zufahren.
- Berührungen vermeiden – auch aufgrund von möglichen Krankheitsübertragungen.
- Schwimmer oder Taucher sollten am besten „die Arme an den Körper“ legen. Sie sollten sich „ruhig und ohne Hektik“ bewegen und „den Augenblick in Ruhe und mit Respekt“ genießen.
Wer ein krankes, verletztes oder totes Tier findet, soll umgehend die Wasserschutzpolizei, Hafenmeisterei oder gegebenenfalls eine örtliche Naturschutzorganisation kontaktieren. Erst kürzlich verendeten fast 100 Wale an einem Strand.
Whale Watching: So erkennen Sie einen verantwortungsbewussten Veranstalter
Veranstalter, die beim Whale Watching eine „Sichtungsgarantie“ ausstellen, sollten kritisch betrachtet werden. Dies deutet daraufhin, dass es sich um keinen verantwortungsbewussten Veranstalter handelt. „Auch Veranstaltungen mit Party und Musik haben nichts mit naturverträglicher Beobachtung zu tun“, heißt es.

IPPEN.MEDIA hat bei den Walforschern des Tethys Research Institutes in Mailand (Italien) nachgefragt, ob und warum Sichtungen von Walen im Mittelmeer künftig häufiger passieren könnten. Zunächst erhielt unser Redaktionsnetzwerk allerdings keine Antwort. (cgsc)