Immer mehr Schüler mit psychischen Auffälligkeiten: Auer Realschule bekommt Hilfe
Bedenklich: Die Realschule Au verzeichnet eine zunehmende Zahl an Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten. Mit einer Maßnahme soll nun gegengesteuert werden.
Au/Hallertau – Jetzt ist es auch an der Abenstal-Realschule in Au in der Hallertau so weit: Aufgrund zunehmender Probleme hat man beim Landkreis die Schaffung einer Stelle für Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) beantragt. Der Jugendhilfeausschuss folgt damit dem Antrag und dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig.
Lehrer benötigen Unterstützung
Derzeit wird die Realschule von 385 Schülerinnen und Schülern besucht, die sich auf 17 Klassen verteilen. Bis zum Jahr 2028 wird eine Schülerzahl von 433 erwartet. Die Schule müsse sich verschiedenen Herausforderungen im Schulalltag stellen, hieß es im Sachbericht zu diesem Tagesordnungspunkt. So verzeichne die Schule seit einigen Jahren eine deutliche Zunahme von Schülerinnen und Schülern, die psychische Auffälligkeiten zeigen.
Die Herausforderungen sehen dabei sehr unterschiedlich aus: Fälle von Schulangst, Schulabsentismus und Schulverweigerung würden steigen. Zudem weisen immer mehr Kinder und Jugendliche Krankheitsbilder wie etwa Panikattacken, Mutismus oder dissoziative Persönlichkeitsstörungen auf.
Auch Cyber-Mobbing wird zum Problem
Das erfordere erheblich mehr Aufmerksamkeit, als die Lehrerschaft leisten könne, heißt es zur Begründung für den Antrag. Gleiches gelte für Fälle von Neurodiversität, wie etwa ADHS oder Autismus-Spektrum-Störungen.
Laut Schulleitung ist aber auch Mobbing und Cyber-Mobbing ein Problemfeld an der Schule, dem ein Jugendsozialarbeiter präventiv entgegenwirken könnte. Denn: Jugendsozialarbeit an Schulen biete die Möglichkeit, sich der Gesamtheit der Probleme anzunehmen und darüber hinaus über unterschiedliche Präventionsangebote zu wirken.
Die Landkreisverwaltung sah aufgrund des geschilderten Sachverhalts den Bedarf für Jugendsozialarbeit an der Abenstal-Realschule gegeben und schlug die Schaffung einer Teilzeitstelle (60 Prozent einer Vollzeitstelle) vor. Die Personalkosten belaufen sich auf 36.000 Euro, die staatliche Förderung beträgt 9816 Euro jährlich. Die Mitglieder des Ausschusses folgten dem Vorschlag der Verwaltung – ohne Diskussion, Wortmeldung und Gegenstimme.