Wanderer (34) in den Tiroler Alpen vermisst – er schickte noch ein Foto von berühmter Instagram-Brücke
In den Zillertaler Alpen wird verzweifelt nach einem Bergwanderer (34) gesucht. Sein letztes Lebenszeichen war ein Foto von einer bei Instagram-Usern beliebten Hängebrücke.
Mayrhofen – Es ist ein sehr beliebtes Fotomotiv, das Bergtouristen gerne bei Instagram, Facebook & Co. posten: Die kleine Hängebrücke über den Alelebach nahe der Olperer Hütte im hinteren Zillertal (Tirol). Die Brücke am Berliner Höhenweg überquert den Gebirgsbach eigentlich nur in wenigen Metern Höhe, doch wenn man ein Foto von der Bergseite aus macht, wirkt die Perspektive schwindelerregend vor der Kulisse des Schlegeisstausees in der Tiefe und den Dreitausendern der Zillertaler Alpen mit dem Gletscher Schlegeiskees im Hintergrund.
Vermisster Bergwanderer schickte noch Foto von Tiroler Instagram-Brücke an die Familie
Wie viele Bergtouristen zuvor wollte auch ein Bergwanderer (34) aus Bulgarien so ein Foto machen – was er auch schaffte. Am Samstag (7. September) schickte er stolz seiner Familie das Foto von der Brücke, die nahe Olpererhütte (2389 Meter) liegt. Doch dann ließ er nichts mehr von hören. Als seine Familie am Sonntag (8. September) kein Lebenszeichen mehr von ihm bekam, erstatteten die Angehörigen eine Vermisstenanzeige. Der Mann war zuvor in Schlegeis zu einer Tour zur Olpererhütte aufgebrochen.

„Wir müssen von einem Unfall ausgehen“, sagt ein Sprecher der zuständigen Polizeiinspektion in Mayrhofen zu tt.com. Denn sein Auto stehe noch auf dem Parkplatz im Tal, der Mann könne also nicht abgereist sein. Am Sonntag hatte es einen Wetterumschwung gegeben, nachdem es bis mittags noch schönstes Bergwetter gegeben hatte. Es stürmte dann und regnete, die Temperaturen fielen um zehn Grad und es schneite später sogar in den Hochlagen. Mehrere Bergtouristen waren auch im Zillertal in Schwierigkeiten geraten.
Bergretter suchen an Stelle, wo es bereits mehrere tödliche Unglücke gab
Bereits am Montag (9. September) suchten die Tiroler Alpinpolizei und Bergrettung Ginzling nach dem Vermissten – auch mit Unterstützung einer Drohne: „Der Fokus lag im Bereich des Riepenbachs, wo es in der Vergangenheit schon öfter Unfälle gegeben hat – zum Teil auch tödliche“, erklärt der Ginzlinger Ortsstellenleiter Ulli Huber dem Portal. Bei Einbruch der Dunkelheit musste der Einsatz schließlich erfolglos abgebrochen werden. Am Dienstag wurde die Suche wieder aufgenommen.
Vorige Wochen waren bereits mindestens sieben Tote in Österreichs Bergen zu beklagen. Ein Pfarrer starb beim Abstieg von einer Bergmesse, die er zelebriert hatte. Ein Bergwander aus Hessen kam in Gschnitz ums Leben, als er ebenfalls alleine unterwegs war. Auch am Montblanc läuft eine verzweifelte Rettungsaktion: Hier werden vier Bergsteiger vermisst.