Bornavirus tötet Mann, weiterer auf Intensiv – das rät Pfaffenhofens Landrat

Nach zwei Infektionen mit dem seltenen Bornavirus im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm – eine davon tödlich, der zweite Erkrankte liegt auf der Intensivstation – hat sich Landrat Albert Gürtner erstmals zur Lage geäußert.

"Das Bornavirus ist ein Virus, das in ganz Bayern verbreitet ist und hauptsächlich auf Pferde übertragen wird, in seltenen Fällen auch auf Menschen", so Gürtner gegenüber FOCUS online. 

Die Übertragung erfolge "durch die Ausscheidungen der Feldspitzmaus, Kot und Urin, durch Staubentwicklung in Garagen oder in Scheunen" oder durch Kontakt mit toten Tieren. Menschen infizieren sich nur sehr selten.

Nachdem sich zwei Männer mit dem seltenen Virus infiziert haben, gebe es im Landkreis großes Mitgefühl mit den Betroffenen, Panik vor weiteren Ansteckungen gebe es aber keine. 

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Landrat Albert Gürtner spricht im Interview mit FOCUS online über die zwei seltenen Bornavirus-Fälle in Pfaffenhofen. fol/getty Images (Fotomontage)

"Wir haben ja bereits am Anfang umfangreich informiert. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist Gott sei Dank nicht möglich und nicht bekannt", sagte Gürtner. Rückfragen aus der Bevölkerung gebe es zwar, "aber nicht in riesengroßem Ausmaß".

Infektionen mit dem Bornavirus vermutlich zufällig

Die zwei Fälle seien tragisch, aber wohl Zufall. Beide Betroffene stünden in keinem Zusammenhang. "Wir gehen momentan davon aus, dass es ein tragischer Zufall ist."

Das Landratsamt will mit einer Online-Infoveranstaltung weiter aufklären. "Dass keine Gerüchte auftauchen. Der Flurfunk ist ja meistens am schlimmsten. Man sollte neutral und offen informieren."

Zur Vorsicht rät Gürtner dennoch: "Auf keinen Fall Ausscheidungen von Tieren anfassen bzw. auch keine toten Tiere. Wichtig ist da vor allem die Aufklärung der Kinder." Seine abschließende Einschätzung: Das Virus ist tödlich, aber die Gefahr einer Infektion sei "doch überschaubar".