Die geplante Erweiterung des Klinikums Landsberg macht den Anwohnern Sorgen, vor allem im Hinblick auf Verkehrslärm und Immissionen. Abhilfe könnte eine Verkehrserschließung im Westen – statt über die Bürgermeister-Dr.-Hartmann-Straße – schaffen.
Landsberg - Im Rahmen der ersten Auslegung der Pläne waren von Behörden und Bürgern Stellungnahmen eingegangen, die im Stadtrat nun abgewogen wurden. In einigen Punkten wurde der Bebauungsplanentwurf angepasst, wie Claus Müller vom Bauordnungsamt berichtete. Vor allem geht es um das geplante Parkhaus mit 810 Stellplätzen. Es rückt von der Bürgermeister-Dr.-Hartmann-Straße und der östlich davon gelegenen Wohnbebauung ab.
Der Abstand der östlichen Parkhausfassade zur Straßenmitte beträgt nicht mehr 20, sondern 60 Meter. Außerdem wird das Gebäude auf zwei Baukörper aufgeteilt, von vier auf fünf Geschosse (und damit 16,5 Meter) erhöht und in der Breite von 54 auf 33 Meter verschmälert.
Knackpunkt aber ist die Zufahrtssituation. Wie Müller sagte, komme eine Erschließung aus westlicher Richtung in Betracht, was positive Auswirkungen für die östlichen Anwohner hätte. Aktuell laufen Müller zufolge Gespräche mit den Eigentümern der benötigten Grundstücke und mit dem Staatlichen Bauamt als Straßenbaulastträger.
Dieses würde der Lösung grundsätzlich zustimmen, allerdings unter der Bedingung, dass die bisherige Einmündung der Bürgermeister-Dr.-Hartmann-Straße geschlossen beziehungsweise zurückgebaut wird. Man sei ernsthaft darum bemüht, diese Variante zu realisieren, versicherte Müller.
Weitere Änderungen betreffen die Tennisplätze und den Bolzplatz. Sie werden von der West- auf die Nordseite des Parkhauses verlegt. Als Puffer zum Wohngebiet ist eine öffentliche Grünfläche vorgesehen. Die geplante psychiatrische Klinik wird von zwei auf drei Stockwerke erhöht, das Fachärztezentrum um eine Etage auf zwei Vollgeschosse und ein zurückgesetztes Dachgeschoss reduziert.
Pflegeheim zu hoch?
Aus dem Stadtrat kam Kritik an der geplanten Situierung eines vierstöckigen Pflegeheims. Hans-Jürgen Schulmeister (Landsberger Mitte) erinnerte an den städtebaulichen Grundsatz, bei Neubauten gegenüber von Wohnbebauung auf einen sanften Übergang zu achten. „Daran möchte ich appellieren.“ Schulmeister schlug vor, das Pflegeheim weiter nach Westen zu schieben. Dagegen spricht laut Claus Müller, dass man kurze Wege von der Pflegeeinrichtung zum Facharztzentrum und zum Klinikum gewährleisten wolle.
Die geänderten Vorentwürfe des Bebauungsplans sowie der Flächennutzungsplanänderung billigte der Stadtrat mit großer Mehrheit beziehungsweise einstimmig. Es folgt eine weitere öffentliche Auslegung.